Die drei Zeitungslesergruppen

– Auszüge aus ›Mein Kampf‹ von Adolf Hitler –

 Wichtige Vorbemerkungen

Um jegliche Mißverständnisse von vornherein zu vermeiden, zitiere ich mich selbst aus meinem Beitrag »Hitler: „Mein Kampf“ – abschreckendes (!!) Beispiel über Propaganda und die Beeinflussung der Massen -«:

»Nichts liegt mir ferner, als die dem Buch zu Grunde liegende Ideologie zu verherrlichen oder auch nur ansatzweise zu befürworten!!«

Das ist keine hohle Phrase, das ist meine Überzeugung! Thema ist etwas ganz anderes:

In oben verlinktem Beitrag habe ich bereits ausgewählte, rein auf das Thema Propaganda bezogene Auszüge aus Hitler’s Pamphlet ›Mein Kampf‹ zusammengestellt.

Ausschließlich darum geht es mir: Propaganda und die Beeinflussung der Massen. UM NICHTS ANDERES! Und dies nicht im Sinne einer Handlungsanleitung oder weil ich ein so großer Fan davon wäre. Im Gegenteil! Noch ein Zitat aus oben verlinktem Beitrag:

»An den von Hitler beschriebenen, grundlegenden Propaganda-Mechanismen hat sich m. E. bis heute nichts geändert; sie funktionieren weiterhin. Das Buch könnte hinsichtlich Propaganda daher erstklassig als abschreckendes bzw. sensibilisierendes Lehrmaterial dienen.«

Die drei Zeitungslesergruppen

Im Zuge der Erstellung meines Beitrags »Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO)« bin ich zufällig auf einen weiteren, beachtenswerten Passus aus Hitlers Buch gestossen: Teil 1, Kapitel 10, »Die drei Zeitungslesergruppen«. Diesen habe ich nachträglich in »Hitler: „Mein Kampf“…« eingefügt.

Ich halte ihn jedoch für relevant genug, um ihn vorliegend eigenständig vorzustellen.

Die textlichen Hervorhebungen im Folgenden stammen von mir.

Die drei Zeitungslesergruppen
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[…] Man pflegt gerade in Journalistenkreisen die Presse gerne als eine „Großmacht“ im Staate zu bezeichnen. Tatsächlich ist ihre Bedeutung denn auch eine wahrhaft ungeheuerliche. Sie kann überhaupt gar nicht überschätzt werden; bewirkt sie doch wirklich die Fortsetzung der Erziehung im späteren Alter.
Man kann dabei ihre Leser im großen und ganzen in drei Gruppen einteilen:

– erstens in die, die alles, was sie lesen, glauben;
– zweitens in solche, die gar nichts mehr glauben;
– drittens in die Köpfe, welche das Gelesene kritisch prüfen und danach beurteilen.

Die erste Gruppe ist ziffernmäßig die weitaus größte. Sie besteht aus der großen Masse des Volkes und stellt demgemäß den geistig einfachsten Teil der Nation vor.
Sie kann aber nicht etwa in Berufen benannt werden, sondern höchstens in allgemeinen Intelligenzgraden. Ihr gehören alle an, denen selbständiges Denken weder angeboren noch anerzogen ist, und die teils aus Unfähigkeit, teils aus Nichtkönnen alles glauben, was man ihnen schwarz auf weiß gedruckt vorsetzt. Auch jene Sorte von Faulpelzen gehört dazu, die wohl selber denken könnte, aber aus reiner Denkfaulheit heraus dankbar alles aufgreift, was ein anderer schon gedacht hat, in der bescheidenen Voraussetzung, daß dieser sich schon richtig angestrengt haben wird. Bei all diesen Menschen nun, die die große Masse vorstellen, wird der Einfluß der Presse ein ganz ungeheurer sein. Sie sind nicht in der Lage oder nicht willens, das ihnen Dargebotene selber zu prüfen, so daß ihre gesamte Einstellung zu allen Tagesproblemen nahezu ausschließlich auf die äußere Beeinflussung durch andere zurückzuführen ist. Dies kann von Vorteil sein dann, wenn ihre Aufklärung von ernster und wahrheitsliebender Seite vorgenommen wird, ist jedoch von Unheil, sowie dies Lumpen und Lügner besorgen.

Die zweite Gruppe ist in der Zahl schon wesentlich kleiner. Sie ist zum Teil aus Elementen zusammengesetzt, die erst zur ersten Gruppe gehörten, um nach langen bitteren Enttäuschungen nun in das Gegenteil umzuschlagen und überhaupt nichts mehr zu glauben, soferne es nur gedruckt vor ihr Auge kommt. Sie hassen jede Zeitung, lesen sie entweder überhaupt nicht oder ärgern sich ausnahmslos über den Inhalt, da er ihrer Meinung nach ja doch nur aus Lüge und Unwahrheit zusammengesetzt ist. Diese Menschen sind sehr schwer zu behandeln, da sie auch der Wahrheit immer mißtrauisch gegenüberstehen werden. Sie sind damit für jede positive Arbeit verloren.

Die dritte Gruppe endlich ist die weitaus kleinste; sie besteht aus den geistig wirklich feinen Köpfen, die natürliche Veranlagung und Erziehung selbständig denken gelehrt hat, die sich über alles ihr eigenes Urteil zu bilden versuchen und die alles Gelesene auf das gründlichste noch einmal einer eigenen Prüfung und Weiterentwicklung Staat und Presse unterziehen. Sie werden keine Zeitung anschauen, ohne in ihrem Gehirn dauernd mitzuarbeiten, und der Verfasser hat dann keinen leichten Stand. Die Journalisten lieben solche Leser denn auch nur mit Zurückhaltung.

Für die Angehörigen dieser dritten Gruppe ist allerdings der Unsinn, den eine Zeitung zusammenschmieren mag, wenig gefährlich oder auch nur bedeutungsvoll. Sie haben sich ohnehin zumeist im Laufe eines Lebens angewöhnt, in jedem Journalisten grundsätzlich eine Spitzbuben zu sehen, der nur manches Mal die Wahrheit spricht.
Leider aber liegt die Bedeutung dieser prachtvollen Menschen eben nur in ihrer Intelligenz und nicht in der Zahl – ein Unglück in einer Zeit, in der die Weisheit nichts und die Majorität alles ist! Heute, da der Stimmzettel der Masse entscheidet, liegt der ausschlaggebende Wert eben bei der zahlreichsten Gruppe, und diese ist die erste: der Haufe der Einfältigen oder Leichtgläubigen.
[…]

Lerneffekt?

Dies schrieb ein gnadenloser Despot, der mit seiner Propaganda nachweislich äußerst „erfolgreich“ war. Erfolgreich zwar im negativen Sinne, schon klar! Die schlimmen, in keiner Weise zu rechtfertigen oder zu entschuldigenden Begleitumstände für einen Augenblick ausblendend, rein isoliert die „Sache Propaganda“ betrachtend, war es jedoch ein effektives System. Es hat offensichtlich funktioniert, die Massen wie gewünscht zu beeinflussen und hinter sich zu scharen. Mit Spot-Fokus auf ›diese Prämisse‹ war es also „erfolgreich“!! Faktisch wurden die „richtigen“ Propagandawerkzeuge wirkungsvoll angewandt; die Historie spricht für sich.

Sollte vor diesem Hintergrund vorstehender Auszug wirklich als unqualifizierter Quatsch abgetan werden? Oder ergibt es nicht viel mehr Sinn, die Aussagen inhaltlich ernst zu nehmen? Ich persönlich befürworte eindeutig Letzteres!

Es ist schon erstaunlich: das Buch wurde bereits 1925 / 1926 geschrieben (>>), o. g. Passus könnte m. E. jedoch genauso gut aus der Gegenwart stammen. Oder ist jemand der Meinung, dass sich seit dieser Zeit wirklich etwas Grundlegendes geändert hat? Welcher Teil bzw. welche Aussage wäre denn nicht nahezu eins zu eins auf die heutige Zeit übertragbar?
Außer vielleicht den doch stark einengenden Begriff „Presse“ ganz allgemein auf „Medien (einschließlich Presse)“ zu erweitern!

Lerneffekt?
Dazu nur eine simple Frage: Sollten wir davon ausgehen, dass den entscheidenden (doppelter Wortsinn!!) Gruppen dieser Welt – gleich welcher Couleur – vorstehendes bekannt ist und sie dies für Ihre Zwecke einzusetzen versuchen, oder nicht?

Beantworten kann das nur jeder für sich selbst. Entsprechende Schlussfolgerungen und ggfs. Konsequenzen ziehen muss jeder für sich selbst.

Abschließen sei noch die Schlussfolgerung Hitlers selbst als allgemeine Warnung zitiert:

Schlussfolgerung Hitlers als allgemeine Warnung

Es ist ein Staats- und Volksinteresse ersten Ranges, zu verhindern, daß diese Menschen [gemeint ist Lesergruppe eins] in die Hände schlechter, unwissender oder gar übelwollender Erzieher geraten. Der Staat hat deshalb die Pflicht, ihre Erziehung zu überwachen und jeden Unfug zu verhindern. Er muß dabei besonders der Presse auf die Finger sehen; denn ihr Einfluß ist auf diese Menschen der weitaus stärkste und eindringlichste, da er nicht vorübergehend, sondern fortgesetzt zur Anwendung kommt. In der Gleichmäßigkeit und ewigen Wiederholung dieses Unterrichts liegt seine ganz unerhörte Bedeutung. Wenn also irgendwo, dann darf gerade  hier der Staat nicht vergessen, daß alle Mittel einem Zwecke zu dienen haben; er darf sich nicht durch das Geflunker einer sogenannten „Pressefreiheit“ beirren und beschwätzen lassen, seine Pflicht zu versäumen und der Nation die Kost vorzuenthalten, die sie braucht und die ihr gut tut; er muß mit rücksichtsloser Entschlossenheit sich dieses Mittels der Volkserziehung versichern und es in den Dienst des Staates und der Nation stellen.