Manipulative / tendenziöse Berichterstattungen bzw. Botschaftübermittlungen

– Minderheit wird zur Mehrheit | Solaranlage versorgt KEINEN Haushalt mit Strom | Qualitätssiegel ISOtonisch –

Vorbemerkungen / Grundsätzliches

Manipulative / tendenziöse Berichterstattungen bzw. Botschaftübermittlungen sind keine Verschwörungstheorie.

Wir werden jeden Tag permanent mit allem Möglichen bombardiert, um uns in die „richtige“ Richtung zu beeinflussen. Sei es Werbung, Warenanordnung / Regalgestaltung im Supermarkt, Umfragen, Statistiken, Politikerreden, Datenhandel im Hintergrund, politisch / ideologisch vorgegebene Berichterstattungen oder sonst was (klitzekleines Bsp.: Waschgang für die Sprache). Viele, für sich genommen, meist lediglich kleine Nadelstiche, schubsen – „nudgen“ – uns in die gewünschte Richtung. In der Summe ›verformen‹ sie uns. Unsere ursprünglichen Wesenseigenschaften wird permanent versucht zu ändern, damit wir entsprechend „funktionieren“. Ich finde das nicht sonderlich erquickend!

Es muss nicht immer gleich der ganz große, bewusst durchgeführte Betrug sein.
Es reichen schon die durch bereits „korrekt Verformte“ kleinen, mglw. sogar unbewusst, durchgeführten Manipulationen bzw. tendenziösen Berichterstattungen oder Botschaftübermittlungen usw. Das sind nicht immer weltbewegende Dinge. In ausreichender Anzahl – in der Summe -wird jedoch auch damit einiges bewirkt: wir werden verändert!

Eltern, gute Freunde, (Ehe)Partner dürfen, ja müssen das! Hinsichtlich aller anderer „Verformer“, mit zumeist weniger wohlwollenden Absichten, kann es nicht schaden, den eigenen Blick für die verwendeten Mechanismen zu schärfen. Eine gesunde Grundskepsis sollte sich angeeignet werden!

Nachstehende drei kleinere „Alltagsbeispiele“ (ein weiteres ist bereits unter obigem „nudgen“ verlinkt!) können als kleinkariert, erbsenzählerisch bzw. als „aus einer Mücke einen Elefanten machen“ o. ä. interpretiert werden. Ich sehe das anders: Der Teufel steckt im Detail. Viele kleine Details summieren sich zum Großen und Ganzen. Details sind vielleicht klein, unwichtig sind sie ganz sicher nicht!

 


Vierter Advent: Weihnachtsgeschäft zieht deutlich an

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat kürzlich eine Trendumfrage zum Weihnachtsgeschäft durchgeführt. Unter vorstehender Schlagzeile wurde am 23.12.2018 vom HDE über die Ergebnisse berichtet.
Die Kernaussagen des Artikels sind folgende:

U. a. wird verlautbart, dass »die Hälfte der größeren und rund ein drittel der kleineren Betriebe mit der Umsatzentwicklung zufrieden waren.«

Des Weiteren war »jeder dritte Händler in in den Hauptgeschäftslagen der Metropolen mit den Umsätzen zufrieden.«

Mit anderen Worten:

Es waren die Hälfte der größeren und rund ZWEI drittel (rd. 66 %, also die große MEHRHEIT) der kleineren Betriebe mit der Umsatzentwicklung UNzufrieden

Des Weiteren waren ZWEI drittel (rd. 66 %, also die große MEHRHEIT) der Händler in den Hauptgeschäftslagen der Metropolen mit den Umsätzen UNzufrieden.

Kurz gesagt: Die MEHRHEIT der Befragten war zum Zeitpunkt der Befragung mit dem Weihnachtsgeschäft UNZUFRIEDEN. Vermeldet wurde die ZUFRIEDENHEIT der MINDERHEIT! Die Umkehrung der Beweislast, sozusagen.

Die weniger erfreuliche Wahrheit offen erkennbar auszusprechen, sollte dem Leser offensichtlich nicht zugemutet werden. Die Betonung liegt auf ›sollte‹: Ein Versehen kann m. E. ausgeschlossen werden. Niemand verwendet „versehentlich“ die Mindermenge eines Umfrageergebnisses zur Darstellung der übergeordneten Sachlage. Es sei denn, es ist für die Bewertung von besonderer Relevanz; im vorliegenden Fall ist es jedoch genau umgekehrt.

Diese euphemistische Wortwahl und Mengenangabe war m. M. n. gewollt.
In diesem eher belanglosen Fall, ist das nicht gerade „kriegsentscheidend“. An anderer Stelle dagegen vielleicht schon! Dieses einfache Beispiel zeigt jedenfalls, wie bewusst manipulativ / tendenziös Berichterstattungen bzw. Botschaftübermittlungen ausgeformt sein können.

Ist vergleichbares bei komplizierteren, komplexeren Sachverhalten – die ja noch dazu überaus wichtig sein können – erkennbar? Schwierig bis gar nicht, wenn man nicht gerade vom Fach ist oder sich „zufällig“ mit der Thematik beschäftigt hat!! Es hilft im Alltäglichen aber schon mal weiter, wenn man überhaupt über das mögliche Vorhandensein manipulativer / tendenziöser Darstellungstechniken informiert ist und entsprechend aufmerksam konsumiert.

P.S.: Der Artikel ist zudem ein gutes Beispiel für den verbreiteten Einheitsbrei der deutschen Medienlandschaft. Der gleiche Artikel ist mindestens bei noch fünf weiteren Quellen abrufbar: n-tv (bei n-tv auch fast zwei Tage im Teletext), marketing-Börse, Spielwarenmesse, finanztreff.de, finanznachrichten.de.

Apropos etwas kompliziertere, komplexere Sachverhalte. Nachfolgend geht es um einen solchen Fall.

 


Photovoltaik-Anlage entsteht auf Gelände früherer Kaserne

Im Nachrichten-Portal von t-online.de findet sich ein Artikel mit vorstehender Schlagzeile zu einer in Hanau geplanten Photovoltaikanlage (die Ursprungsquelle des Artikels ist dpa).

Kernaussagen sind hohles Gewäsch

Vorab gefragt: Wäre ein (fiktiver) Artikel ernst zu nehmen, der ein Kfz mit

»Das Kfz hat einen Motor, 100 PS sowie vier Räder und vier Türen.«

beschreibt? Wohl kaum. Nach ähnlichem Muster wird jedoch üblicherweise bei Berichterstattungen über die Stromerzeugung aus Photovoltaik, Wind usw. verfahren.

Die Kernaussagen des T-Online Artikels sind folgende:

1.) Die Anlage soll eine Leistung von bis zu sieben Megawatt haben.
2.) Die dort in einem Jahr erzeugte Strommenge entspreche dem jährlichen Verbrauch von rund 3500 Haushalten.

Beide Aussagen sind sinnentleertes, hohles Gewäsch! Warum?

Mit gleicher Berechtigung könnten bspw. folgende, absolut korrekte Aussagen getroffen werden:

  1. Die Anlage soll eine Leistung von bis zu sieben Megawatt haben.
    Die Anlage erzeugt leider keinen Strom und kann daher leider auch nur null Haushalte mit Strom versorgen.
  2. Die 100 Watt Glühbirne im Wohnzimmer verbraucht keinen Strom (und nein, die Birne ist nicht defekt ).

Wie gesagt, diese Aussagen sind korrekt – und genauso sinnentleert wie die, des T-Online Artikels. Es fehlt der Kontext! Ohne entsprechenden Kontext sind die Aussagen einfach nicht bewertbar!

Kontext

Der Kontext zu Vorstehendem:

In diesem Zusammenhang könnten ergänzend folgende drei Graphiken  von Interesse sein (Quellen: hier und hier):
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Solar: Stromerzeugung und Stromverbrauch Deutschland am „kürzesten Tag“ des Jahres 2018
Solar_Stromerzeugung und Stromverbrauch Deutschland am kürzesten Tag des Jahres 2018
Solar: Stromerzeugung und Stromverbrauch Deutschland am „längsten Tag“ des Jahres 2018
Solar_Stromerzeugung und Stromverbrauch Deutschland am längsten Tag des Jahres 2018
Solar: Stromerzeugung Deutschland im letzen viertel Jahr 2018
Solar_Stromerzeugung-und-Stromverbrauch-Deutschland-letztes-viertel-Jahr-2018

zu a.:
Es wurden ausschließlich diejenigen Nachstunden berücksichtigt, in denen ganzjährig ganz sicher kein Solarstrom erzeugt wird (ca. 22:00 Uhr bis 4:00 Uhr).

zu b:
Liegt die Glühbirne im Wohnzimmerschrank in der Schublade? Steckt sie in der Lampenfassung, die leider jedoch nicht angeschlossen ist? Steckt sie in der Stehlampe, die das ganze Jahr über nicht benutzt wird?
(KONTEXT!!!)

Nur mit entsprechender Kontext-Zuordnung ergibt sich ein Sinn!
Wie ist der Kontext insbesondere der 2.) Aussage des T-Online Artikels? Wie kommt die Zahl von 3.500 Haushalten zustande? Wir wissen es nicht und werden auch nicht darüber informiert!!

Schematischer Lastfall HaushaltUm es ganz deutlich zu machen, wird folgend noch etwas darauf herumgeritten:

Man betrachte nebenstehende Schemadarstellung des Verbrauchs eines Haushaltes im Tagesverlauf sowie der Stromerzeugung durch eine Photovoltaik-Anlage (PV) (>>).

Wenn diesbzgl. nun vermeldet werden würde

„Die in einem Tag erzeugte Strommenge entspreche dem täglichen Verbrauch dieses Haushalts.“

würde jedem sofort die Unsinnigkeit dieser Aussage auffallen. Exakt das entspricht jedoch der Meldung des T-Online Artikels; dort halt auf ein Jahr und mehrere Haushalte bezogen! Der sinngebende Bezug auf den zeitlichen Verlauf – der Kontext!! – fehlt! Vor allem auch deshalb, da an keiner Stelle irgendeine ggfs. zeitlich leistungsverteilende Speichereinrichtung erwähnt wird.

Irreführende Angaben

An dieser Stelle schein es mir geraten, vorsorglich nochmals auf den Unterschied zwischen Leistung und Energiemenge hinzuweisen:
.
»Während in kW die Leistung angegeben wird, z.B. was der Elektromotor leisten kann, wird in kWh eine Energiemenge (bzw. Arbeit) angegeben.«
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„Der Unterschied zwischen kWh und kW“
„Rechnen mit Energie und Leistung“

Vermutlich wurde für den T-Online Artikel der Stromverbrauch der Haushalte und insbesondere die Stromerzeugung der Anlage übers Jahr betrachtet für jeden Tag gleichmäßig über den gesamten Tag geglättet / verteilt und dann irgendwelche Durchschnittwerte gebildet.

Das kann auch selbst schnell erstellt werden:

Mit den angegebenen Eckdaten resultieren bspw. folgende Ergebnisse (Berechnungen siehe unten):

  1. Rein rechnerisch erzeugt die Anlage übers Jahr betrachtet im Schnitt lediglich mit einer Leistung von gerade mal 1,249 MW bzw. 1.249 kW Strom; auch nachts (anstatt mit den vermeldeten 7 MW bzw. 7.000 kW in der Spitze).
  2. Rein rechnerisch kann die Anlage übers Jahr betrachtet im Schnitt 4,282 Stunden pro Tag unter „Volllast“ der 7 MW bzw. 7.000 kW Strom erzeugen.
  3. Rein rechnerisch erzeugt die Anlage übers Jahr betrachtet im Schnitt 9,25 Stunden pro Tag mit einer Leistung von 3.250 kW bzw. 3,25 MW Strom.

Auch dies sind selbstverständlich lediglich stark vereinfachende Durchschnittsberechnungen. Sie weisen jedoch immerhin auf zwei „relativierende“ Dinge hin:

zu I.)
Wie üblich bei dieser Art von Meldungen, wurde im T-Online Artikel wieder mal die geplante installierte Gesamtleistung hervorgehoben (die 7 MW): die maximal mögliche Spitzenleistung (>>)! Sie ist zwar fraglos eine wichtige Kennzahl für eine Photovoltaikanlage, besitzt für sich genommen jedoch nur eine stark beschränkte Aussagekraft.

»Fotovoltaik-Anlagen laufen lediglich zwischen rd. 5 % und 11 % der Betriebszeit unter Volllast (nachts scheint eben keine Sonne).«

Dieses Zitat stammt aus meinem Beitrag 100 Prozent Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2050: Realismus tut not!“. Es beschreibt einen vollkommen normalen, allseits bekannten systemimmanenten Effekt bei der „Herstellung“ von Solarstrom und zeigt, wie irreführend die alleinige Angabe der maximal möglichen Spitzenleistung ist.
Natürlich klingt das für den unbedarften Leser deutlich schlagkräftiger und somit unterstützenswerter, als »Die Anlage soll eine Leistung von bis zu sieben Megawatt haben und wird vermutlich mit einer durchschnittlichen Leistung von 1,249 Megawatt Strom erzeugen.«; oder irgendetwas in der Art.

zu II. und III.)
Im Grunde blasen dieses Ergebnis ins selbe Horn wie I.). Denn man könnte natürlich auch schreiben (II.) »Die Anlage soll eine Leistung von bis zu sieben Megawatt haben und wird mit dieser Leistung vermutlich an 4,282 Stunden pro Tag Strom erzeugen.« oder (III.) »Die Anlage soll eine Leistung von bis zu sieben Megawatt haben und wird vermutlich mit einer durchschnittlichen Leistung von 3,25 Megawatt an durchschnittlich 9,25 Stunden pro Tag Strom erzeugen.«; oder irgendetwas in der Art.

Um es deutlich zu sagen: trifft man andere Ansätze, können evtl. nur 2.000 oder sogar 5.000, 2.000 bis 5.000 oder KEIN Haushalt(e) (siehe oben!!) o. ä. zu bestimmten Zeiten mit Strom versorgt werden. Die konkrete Angabe des Artikels von 3.500 Haushalten ist schlechterdings bullshit, ohne wenigstens ein Mindestmaß an Erläuterungen hinzuzufügen. Entsprechendes ist ohne großen Aufwand machbar!

Warum nicht diese Meldung (o. ä.)?

In Artikeln, wie dem von T-Online, kann selbstverständlich keine physikalische Abhandlung über die Funktionsweise einer Photovoltaikanlage veröffentlicht werden. Die Meldung könnte jedoch problemlos – es ist vorstehend bereits angedeutet – in etwa wie folgt verfasst werden (nagelt mich nicht auf den genauen Wortlaut fest, viele verschiedene Varianten sind denkbar):

»Die Anlage soll eine Leistung von bis zu sieben Megawatt haben und soll mit einer jährlichen, durchschnittlichen Leistung von ???? Megawatt Strom erzeugen. Mit der erzeugten Strommenge können vermutlich rund ???? Haushalte an ??? Tagen im Jahr von spät morgens bis früh abends (vollständig?) mit Solar-Strom versorgt werden.«

Irgendetwas in der Art wäre allemal korrekter bzw. realitätsnäher und wenigstens halbwegs sinnvoller als die sinnentleerte Originalmeldung bei T-Online. Entsprechend verwendbare Daten müssen dem Planungsstab vorliegen. Sie wären garantiert abrufbar, wenn man es denn nur wollte (und wenn nicht, wären keine Angaben immer noch besser, als die vorliegenden).

Wie so oft ist die schlichte Frage zu stellen: „Warum wird es nicht gemacht?“. Nichts geschieht ohne Grund! Warum also werden solch nichtssagende Angaben dahingeschludert und auch noch veröffentlicht?

  • Es wird ohnehin von niemandem hinterfragt?
  • Ist derartiges wirklich bereits zu unverständlich / kompliziert für die Leserschaft?
  • Will die Leserschaft nur noch Bild-artig informiert werden?
  • Versteht es der berichtende Journalist selbst nicht?
  • Ist eine Zeile mehr wirklich nicht drin?
  • Wäre dies bereits zu viel Arbeit für diese Art von Meldung und deswegen interessiert es den berichterstattenden Journalist erst gar nicht?
  • Geben die Verantwortlichen nur noch diese Sorte von Informationen zur Veröffentlichung frei?
  • Soll durch die üblicherweise gewählte Meldungsart à la T-Online Artikel der Leserschaft etwas hübsch verpackt „verkauft“ werden?

Eine oder mehrere dieser Fragen müssen mit Ja beantwortet werden; andernfalls wäre der Artikel, zumindest in dieser Art und Weise, nicht Fakt. Jedes einzelne Ja zeigt den miserablen Zustand dieses Landes und verheißt nichts Gutes für die Zukunft (ich tendiere zu einem Ja zur letzten Frage)! Ob beabsichtigt oder nicht (beides ist gleichermaßen ein Armutszeugnis), das Resultat ist eine manipulative / tendenziöse Berichterstattung.

„Bis zu sieben Megawatt Leistung und eine Strommenge, die 3500 Haushalte versorgt“ ist schön greifbar und plakativ und klingt deutlich attraktiver, als die schnöden, relativierenden „Begleitumstände“ namens Realität. Mit solchen Angaben kann man „es“ einfach besser „verkaufen“. Immerhin soll die Anlage vier Millionen Euro kosten!

P.S.: T-Online weist immerhin selbst darauf hin, dass der Artikel von dpa »Teil eines automatisierten Angebots ist, das auf deren Webseite ausgespielt wird. Weder der Inhalt noch die Rechtschreibung wurden durch die t-online.de-Redaktion geprüft

Dafür erfreut sich ein solch ungeprüfter Mist in der heutigen Medienlandschaft nahezu eins zu eins reger Verbreitung .

P.P.S.: Es geht mir NICHT um Bashing der Photovoltaik. Es geht mir um Bashing der betreffenden, üblichen Berichterstattungen!

 


ISO

Hand aufs Herz, was kam euch spontan bei dem Begriff ISO in den Sinn?

Möglicherweise ISO-Normen, ISO-Standards oder auch Qualitätsmanagement und somit im Endeffekt unterbewusst geprüfte und zertifizierte Qualität (>>)?

Könnte Bitburger mglw. genau diesen Effekt mit ihrer Qualitätssiegel ähnlichen Darstellung des ISOTONISCHEN Wertes des 0.0 % Alkohol Bieres im Sinn gehabt haben?

Das Foto wurde von mir selbst erstellt und stammt NICHT von einer Fremdquelle!!

Warum sonst sollte das ISO im Verhältnis zu dem winzigen ›tonisch‹ dermaßen überdimensioniert hervorgehoben werden (man muss sich schon richtig anstregen, um das ›tonisch‹ überhaupt zu erkennen), wenn es wirklich um die gesamthafte Botschaft eines „isotonischen Gesundheitseffekts“ gehen würde? Das ergibt einfach keinen Sinn! Würdet ihr das so machen? Ich nicht! Zufall? Dilettantischer Graphiker und schlechtes Qualitätsmanagement ? Bei einem Weltkonzern wie Bitburger? Nicht sehr wahrscheinlich!

Eine vergleichbare Aufmachung des Front-Labels bzw. des Hinweises auf ›Isotonisches Bier‹ konnte ich ansonsten jedenfalls nicht finden (allenfalls vielleicht noch beim Krombacher 0,0; aber auch erst neuerdings (wer hat da wohl bei wem abgekupfert ?) aber bei weitem nicht so drastisch Qualitätssiegel ähnlich).

Es muss m. E. also ein ganz spezielles Ziel dahinter stecken. Was anderes könnte es sein, als die geprüfte und zertifizierte Qualität des Bieres potentiell verkaufsfördernd zu suggerieren?

Vollkommen unwichtig, könnte man geneigt sein zu sagen. Natürlich, es gibt dringlicheres. Ein prägnantes Beispiel für die Perfidität der jederzeit und überall lauernden Manipulationsversuche zur Einpflanzung einer bestimmten Botschaft in die Hirne der Menschen ist es für mich trotzdem.

 

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Berechnungen zu obigem Beitragsteil »Photovoltaik-Anlage entsteht auf Gelände früherer Kaserne«:

Folgen wir zunächst exakt den Aussagen des Artikels:

Die Anlage soll eine Leistung von bis zu sieben Megawatt haben.= 7 MW = 7.000 kW
Die dort in einem Jahr erzeugte Strommenge entspreche dem jährlichen Verbrauch von rund 3500 Haushalten.3.500 Haushalte x 3.126 kWh1 =
10.940.510 kWh pro Jahr

1 Durchschnittlicher Stromverbrauch pro Haushalt für 2017 gemäß Statistischem Bundesamt: 3.126 kWh pro Jahr (>>)

Die Aussage des Artikels umsetzend erzeugt die Anlage also stark überschlägig eine Strommenge von 10.940.510 kWh pro Jahr.

Mit einer Leistung von 7.000 kW könnte sie rein rechnerisch jedoch eine Strommenge von 61.320.000 kWh pro Jahr erzeugen (7.000 kW X 24 Std. pro Tag x 365 Tage).

Stopp(!!!), werdet ihr sagen. Wo zum Teufel kommt die Differenz mit Faktor 5,604 her? Wo liegt der Fehler? Es gibt keinen Fehler!!! Es wurde – wie üblich – nur etwas „verschwiegen“!!

Sinn ergibt das Ganze erst, wenn man – mangels weiterer Angaben im Artikel – selbst die „verschwiegenenKorrekturfaktoren‹“ einfügt:

I. ZEITLCIHER Korrekturfaktor:
Die Anlage soll eine Leistung von bis zu sieben Megawatt haben.= 7 MW = 7.000 kW
Berechnung mit ZEITLICHEM Korrekturfaktor:7.000 kW X 4,282 Std. pro Tag x 365 Tage =
10.940.510 kWh / Jahr
II. Korrekturfaktor LEISTUNG:
Die Anlage hat eine korrigierte, dauerhafte Leistung von 1.249 Megawatt .= 7 MW = 7.000 kW / 5,604 = 1.249 kW
Berechnung mit Korrekturfaktor der LEISTUNG:1.294 kW X 24 Std. pro Tag x 365 Tage =
10.941.240 kWh / Jahr
III: Oder man geht iterativ vor. Eins der Ergebnis ist dann folgendes:
3.500 Haushalte x 3.126 kWh1 = 10.940.510 kWh pro Jahr
Übers Jahr verteilte, angesetzte durchschnittliche Dauer der Stromerzeugung pro Tag: 9,25 Stunden
Übers Jahr verteilte, angesetzte durchschnittliche Leistung der Anlage = 3.250 kW
9,25 Std. x 365 Tage x 3.250 kW = 10.972.813 kWh pro Jahr;
dies entspricht grob obigen 10.940.510 kWh pro Jahr

1 Durchschnittlicher Stromverbrauch pro Haushalt für 2017 gemäß Statistischem Bundesamt: 3.126 kWh pro Jahr (>>)

Resultierende Aussagen:

  1. Rein rechnerisch erzeugt die Anlage übers Jahr betrachtet im Schnitt lediglich mit einer Leistung von gerade mal 1,249 MW bzw. 1.249 kW Strom; auch nachts (anstatt mit den vermeldeten 7 MW bzw. 7.000 kW in der Spitze).
  2. Rein rechnerisch kann die Anlage übers Jahr betrachtet im Schnitt 4,282 Stunden pro Tag unter Volllast der 7 MW bzw. 7.000 kW Strom erzeugen.
  3. Rein rechnerisch erzeugt die Anlage übers Jahr betrachtet im Schnitt 9,25 Stunden pro Tag mit einer Leistung von 3.250 kW bzw. 3,25 MW Strom.

Man könnte nun noch alles Mögliche hin- und her rechnen. Für die Thematik des vorliegenden Beitrags reicht dies jedoch aus.