Zunächst ein paar Links zum Einlesen:
- Krisen-PR: Das falsche Spiel der Umwelthilfe
- Die dubiosen Machenschaften der Deutschen Umwelthilfe und ihres Führers Jürgen Resch
- Deutsche Umwelthilfe ist ein Fall für Transparency International
- Wer ist eigentlich Herr Resch?
- Scharfe Kritik an „Deutsche Umwelthilfe e.V.“
Teilweise recht polemisch und unter der Gürtellinie, trotzdem mit interessanten Details; recherchiert selbst und verschafft euch selbst ein Bild.
Insgesamt könnte man das noch als Gegenschlag des Establishments interpretieren.
Was mich persönlich zur Rolle der DUH allerdings irritiert, sind folgende Punkte:
“Spenden von Toyota”
Zum Thema “Spenden von Toyota” schreibt die DUH in ihrem Jahresbericht 2017 folgendes
Was ist mit den Spenden von Toyota?
Seit 19 Jahren unterstützt uns der japanische Autobauer mit circa 50.000 Euro pro Jahr bei Projekten wie der Dienstwagenumfrage und Umwelttaxis. Das ändert aber nichts an unserer Unabhängigkeit. Im Frühjahr 2016 haben wir bei einem Toyota Diesel 5-fach überhöhte Abgaswerte gemessen und als illegal bezeichnet. Zudem haben wir bisher in 47 Gerichtsverfahren gegen Toyota Deutschland bzw. deren Händler für die korrekte Energieverbrauchskennzeichnung gestritten.
Gemäß Bundesfinanzhof werden Spenden wie folgt definiert:
Unter Spenden werden Ausgaben verstanden, die von Steuerpflichtigen freiwillig und unentgeltlich zur Förderung mildtätiger, kirchlicher, religiöser, wissenschaftlicher und staatspolitischer Zwecke geleistet werden.
Förderung von Zwecken? So ist es! Niemand gibt eine “zwecklose” Spende.
Eine Spende soll etwas Bestimmtes unterstützen!
Etwas Bestimmtes, von dem man sich selbst entweder einen Vorteil verspricht oder was man aus gemeinnützigen Gründen für unterstützenswert hält.
Selbst unter Steuersparaspekten wird niemand einfach wahllos das Spender-Füllhorn ausschütten. Nach meinem Verständnis sucht man sich die Spenenempfänger gezielt aus.
Gemeinnützige Gründe spreche ich Toyota ab.
Was für ein gemeinnütziges Interesse könnte Toyota in Deutschland verfolgen, was durch die DUH “abgedeckt” wird? Das ergibt für mich keinen Sinn.
Auch wenn bei Toyota allein schon die Kaffeekasse mit mehr Geld als den “circa 50.000″ Euro ausgestattet” sein wird und sogesehen der Betrag “Peanuts” ist, aus Jux und Dollerei wird Toyota die DUH nicht unterstützen.
47 (Abmahn)Gerichtsverfahren gegen Händler von Toyota wegen falscher Energieverbrauchskennzeichnung, bei dem der jeweilige Händler ein paar hundert Euro Strafe bezahlt? Als wenn Toyota dieser Fliegensch… intersessieren würde.
Interessant sind jedoch die Suchergebnisse auf der DUH-eigenen Homepage zum Suchwort Toyota.
Vielleicht bin ich einfach zu blöd, aber zu “Im Frühjahr 2016 haben wir bei einem Toyota Diesel 5-fach überhöhte Abgaswerte gemessen und als illegal bezeichnet” finde ich NICHTS.
Das Ganze sieht für mich schon eher wie “Diese Marke wird durch Produktplazierungen untertützt “ aus.
Für Toyota unbezahlbar!
P.S.: Gebt zum Vergleich “spaßeshalber” mal Suchbegriffe wie Volkswagen, Mercedes, Ford o.ä. ein…
Außergerichtliche Klärungen
Der Tagesspiegel weiter: „1400 zivilrechtliche Verfahren strengt die DUH nach Reschs Angaben jährlich an, 1100 werden außergerichtlich geklärt, 300 gehen vor Gericht.“ Aha, 1100 werden also außergerichtlich geklärt. Also etwa 80%. An für sich nichts Verwerfliches und in unserem Rechtsstaat gängige Praxis, auf die Gerichte zu „verzichten“, wenn man sich einig wird. In diesem Zusammenhang aber recht anrüchig: Wer zahlt, der hat seine Ruhe.
Ein wichtiger Punkt. Wenn es um die Sache an sich ginge, sind außergerichtliche Klärungen sicherlich nicht das geeignete Mittel zur Durchsetzung, sondern die gerichtsfeste Bestrafung der “Sünder”.
Was mir in diesem Zusammenhang jedoch besonders kritikwürdig erscheint, ist folgendes.
Gegenüber dem Automobilhersteller Opel hat der private Verein “Deutsche Umwelthilfe” Betrugsvorwürfe erhoben und behauptet, dass das Unternehmen bei aktuellen Modellen rechtswidrige Abschalteinrichtungen verwende.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat laut Presseberichten vom 04.04.2017 und 05.04.2017 das gegen Opel geführte Ermittlungsverfahren eingestellt. Das von der DUH gegen Opel angestrengte Gerichtsverfahren auf Unterlassung einzelner Werbeaussagen mit Blick auf Abgasemissionen wurde im Juni 2016 durch Vergleich beendet.
(Quelle: Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/4636; Bestätigung: Abgas-Skandal: Staatsanwaltschaft sieht keine Abgasmanipulationen bei Opel)
Wieder ein Vergleich!
War Opel schuldig, warum dann ein Vergleich? Ergibt keinen Sinn!
War Opel unschuldig, was anhand von Berichten nahe liegt,…:
Verwerflich ist m. E. der Umgang der DUH mit diesem Sachverhalt.
Kein Wort dazu auf der DUH-Homepage (jedenfalls habe ich nichts gefunden).
Die in diesem Fall falschen Anschuldigungen stehen jedoch im Raum und sind in der Öffentlichkeit verankert.
Das Mindeste wäre eine gut sichtbare, öffentliche Richtigstellung der DUH gewesen.
Ohne Rücksicht auf Verluste, Kolateralschäden werden in Kauf genommen.
Hauptsache die DUH bleibt als “Retter des Guten” in aller Munde.
Für mich hat dieses Auftreten militante, “diktatorische” Züge und ist alles andere als seriös zu bewerten.
Passend dazu nachstehendes:
Erfolg durch zugespitzte Kampagnen
Nachhaltig in die Zukunft! Jahrestagung & Festveranstaltung des Öko-Institut e. V. aus dem Jahr 2007, Referat zur Festveranstaltung 30 Jahre Öko-Institut von Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) (>>)
Erfolg durch zugespitzte Kampagnen
Die Kernvoraussetzungen für eine erfolgreiche Kampagnenarbeit in der Mediengesellschaft lassen sich wie folgt charakterisieren:
- Zuspitzung 1: Wecken des öffentlichen Interesses für ein möglichst klar abgrenzbares Problem – über Pressekonferenzen, kreative Aktionen und wo notwendig bewusste Skandalisierung und Emotionalisierung.
- Zuspitzung 2: Vermittlung einer möglichst einfachen Botschaft – „Dieselruß macht krank – wir müssen handeln“; „Deutschland baut Autos, die die Welt nicht braucht“.
- Zuspitzung 3: Abwehr des Vorwurfs der ökologischen Einseitigkeit durch Bildung breiter Allianzen mit Akteuren unterschiedlicher politischer und gesellschaftlicher Provenienz – Beispiel: die Initiative „Kein Diesel ohne Filter“, mit Umwelt- und Naturschutzverbänden, Gesundheits- und Kinderschutzorganisationen, Verkehrsclubs und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als wissenschaftlichem Berater.
- Zuspitzung 4: Anbieten einfacher (eigentlich: vereinfachter) Lösungen, wo immer dies sachlich gerechtfertigt ist. – „Der Dieselpartikelfilter ist verfügbar, steuerliche Förderung jetzt!“
- Zuspitzung 5: Benennung der Verantwortlichen („name and blame“): Die Verursacher eines Problems bzw. Blockierer einer Erneuerung werden, wo immer möglich, persönlich benannt.
- Zuspitzung 6: Widerlegen der Abwehrkommunikation der Betroffenen – Beispiel: Entwicklung und öffentliche Präsentation eines Dieselpartikelfilters für den Kleinwagen smart, nachdem das Unternehmen behauptet hatte, dies sei für den kleinen Stadtwagen technisch ausgeschlossen.
…
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Woran ist Propaganda erkennbar?
Die typischen Beeinflussungstechniken bei der Propaganda
- Vorteile übertreiben
- Nachteile verniedlichen, verschweigen (ausklammern)
- Andere Meinungen übergehen, zensieren
- bewusst falsche Behauptungen aufstellen
- Missverständnisse in Kauf nehmen
- Persönlich werden
- Quellenangabe vertuschen
- Appell an Emotionen (Vorurteile)
- Sachverhalte einseitig darstellen
- Gegenseite verunglimpfen
Ähnlichkeiten im Vergleich der “zugespitzten Kampagnen” zu bekannten Propagandatechniken sind meines Dafürhaltens durchaus erkennbar.
Als Sympatisant kann man ein solches generalstabmäßiges, manipulatorisches, propagandistisches Vorgehen natürlich verteidigen.
Es ja für eine gute Sache und die “Gegenseite” bedient sich schließlich der gleichen Mittel. Wie soll man sonst im Sinne des Guten auf sich aufmerksam machen?
Ein sehr gefährlicher, zu stark absolutistisch / dogmatisch geprägter Ansatz, welcher, so meine Einschätzung, von der DUH auch noch “wie die Axt im Walde” verfolgt wird.
Die für mich völlig inakzeptable Geisteshaltung der DUH wird durch folgendes verdeutlicht:
Fragen, die häufig an uns (die DUH) gestellt werden:
11. Was sollen Menschen mit einem alten Diesel-Pkw tun
Wenn es Ihnen nicht möglich ist, auf den ÖPNV in der Stadt auszuweichen und Sie auf einen Pkw angewiesen sind, entscheiden Sie sich für ein Fahrzeug mit Erdgas, Benzin-Hybrid oder Elektroantrieb.
So einfach ist das. Kauft euch einfach schnell ein neues Auto! Warum bloß, sind die Besitzer alter Diesel-Fahrzeuge nicht selbst darauf gekommen? Vollkommen unerklärlich!
Am besten einen Benzin-Hybrid wie – sagen wir, absolut willkürllich gewält natürlich – einen Toyota Prius zum Beispiel. Den gibt es bereits ab lachhaften 28.450 €; geradezu geschenkt .
(Ironie ENDE)
Arroganter und rücksichtloser geht es in meinem Augen nicht.
Manch einer würde dieses Gebahren mglw. sogar als Öko-Terrorismus bezeichnen.
Fasse ich alles zusammen, ist das Vorgehen der DUH für mich mehr als fragwürdig, unseriös, nicht vertrauenswürdig; Teilaspekte sind vollig inakzeptabel.
P.S.: Ich ziehe zwar nicht den Umkehrschluss, dass alles von der DUH Initiierte verurteilenswert wäre (ich glaube nicht, dass dem so ist). Trotzdem glaube ich genug zu wissen, um zukünftig ziemlich genervt zu sein, wenn die DUH als Heilsbringer mal wieder die Menscheit retten will .