Umwelt-/Naturschutz ist menschlicher Egoismus pur!

– zumindest sollte es so sein! –

Vorbemerkungen

Umwelt-/Naturschutz ist nicht Umwelt-/Naturschutz zum Wohle der Umwelt-/Natur!
Umwelt-/Naturschutz ist menschlicher Egoismus pur. Zumindest sollte es so sein!

Im vorliegenden Beitrag will ich ein paar krude Gedankengänge zu diesen gewagten Aussagen aufzeigen. Wobei ich nachvollziehbarerweise lediglich einen kleinen Ausschnitt und ein paar Grundsätzlichkeiten des nahezu unendlichen Themenkomplexes „Umwelt-/Naturschutz“ thematisieren kann.
Die „Grundrichtung“ sollte dennoch deutlich werden.

Umwelt-/Naturschutz ist Egoismus pur

Umwelt-/Naturschutz per se existiert nicht.

Wer Nebenstehendes eher skeptisch sieht, sollte sich exemplarisch die Seite „Forstwirtschaft in Deutschland“ betrachten. Er / sie sollte sich vor Augen halten, dass dort im Grunde durchgehend von „(Be)Wirtschaften“, „Nutzung / Nutzungsfähigkeit“, „Rohstoff Holz“ usw. die Rede ist.

Wenn es wirklich rein um Umwelt-/Naturschutz ginge, wenn es tatsächlich um die Sache selbst ginge, müsste die Menschheit gemeinschaftlichen Suizid begehen.

Denn eins ist doch klar: Wird etwas geschützt, muss es etwas geben, vor dem es geschützt werden muss. Wir Menschen schützen die Umwelt / Natur vor uns selbst!

Wirklich konsequent im Sinne des Umwelt-/Naturschutzes handelnd, müssten militante und / oder stark ideologieverblendete „Schutzvertreter“ daher die Ausrottung der Menschheit anstreben – und am besten gleich bei sich selbst anfangen. Wenigstens müssten wir von uns aus eine Reduktion der Weltbevölkerung auf vereinzelt versprengte Stammesgemeinschaften mit insgesamt gerade mal ein paar hundert, tausend oder sehr wenigen hunderttausend Menschen anstreben. Erst dann könnte die Umwelt / Natur wieder mit dem Menschen leben. Seit ewiger Zeit lebt der Mensch jedoch von der Umwelt / Natur (notwendigerweise!!), nicht mit ihr!

Die Umsetzung dieser „Extremwertbetrachtung“ ist natürlich weder meine Handlungsmaxime, noch findet sie auch nur ansatzweise meine Zustimmung. Sie sollte lediglich folgendes verdeutlichen:

Umwelt-/Naturschutz ist nicht Umwelt-/Naturschutz zum Wohle der Umwelt-/Natur!
Umwelt-/Naturschutz ist Umwelt-/Naturschutz zum Wohle des Menschen! Es geht ausschließlich um uns selbst!!

Menschlicher Egoismus pur! Dieser ist als Teil einer – zumindest bisher – nachweislich erfolgreichen, naturgegebenen / evolutionären Überlebensstrategie keineswegs als verwerflich zu betrachten. Im Gegenteil! Er sichert(e) unser Überleben (ich bewerte dies mal als positiv ). Die Realisierung und insbesondere die Akzeptanz der tatsächlichen (egoistischen) Beweggründe für Umwelt-/Naturschutz sind m. E. daher von großer Bedeutung. Der Blickwinkel verändert sich dadurch!

„Umwelt“schutzmaßnahmen zum Erhalt der Natur, der Umwelt oder gar der Erde? Nonsens!

„Umwelt“schutz

Die Rettung der Erde

Kurzer Exkurs:

Wäre die Erde einen Tag alt, so gäbe es den modernen Menschen erst seit drei Sekunden! (>>)

Die Erde existiert seit rd. 4,6 Milliarden Jahren und wird noch ein paar weitere Milliarden Jahre existieren. Für den Mensch ist sie – theoretisch – voraussichtlich noch ein paar hundert Millionen Jahre bewohnbar  (>>). Die Menschheit ist noch nicht mal ein Augenzwinkern im Lauf der Erdgeschichte; was er auf Erden treibt, ist völlig unbedeutend.

Die Erde muss nicht gerettet werden. Der Erde, dem Universum, ist es vollkommen gleichgültig, was mit ihr / ihm geschieht. Selbst wenn der Mensch eine weltumspannende atomare Apokalypse verursacht … so what? Es bleiben Milliarden Jahre etwas neues zu „entwickeln“. „Die Natur“ findet einen Weg – ob mit oder ohne den Mensch, ist „ihr“ dabei völlig gleichgültig. Selbst wenn nicht, wer soll sich darüber beschweren?

Nein, die Erde muss ganz gewiss nicht gerettet werden – schon gar nicht durch den Fliegensch… Mensch.

Das einzig sinngebende ist die Sicherstellungen der Überlebensgrundlage Natur nicht für die Natur oder die Umwelt selbst, nicht für das Universum oder die Erde, sondern RÜCKSICHTSLOS FÜR DIE MENSCHEN!

„Umwelt / Natur“schutzmaßnahmen gibt es nicht umsonst

Ob es uns gefällt oder nicht, wir leben in einem debitistischen System. Alles muss vorfinanziert werden, nichts gibt es umsonst. Der Abbau bzw. der Verbrauch natürlicher Ressourcen ist eine elementare Grundlage zum Funktionieren; und wird es auch zukünftig bleiben. Dies kollidiert permanent mit der für die Menschheit ebenso elementaren Grundlage des Erhalts der „Umwelt / Natur“.

Neben-/untenstehendes ist als Grundsatzaussage zu verstehen. Ist absehbar, dass Menschenleben gefährdet werden könnten, ist „das System“, sind „die Kosten“, natürlich zweitrangig.

Der Schutz von etwas ist eine aktive Handlung. Aktive Handlungen kosten immer(!) etwas (Zeit, Nahrung, Wasser, Energie, Geld …). „Umwelt-/Natur“schutz kostet immer etwas; man muss ihn sich leisten können!

Gerade in dicht besiedelten Regionen verschwinden die Waldflächen heute schneller als Speiseeis in der Mittagssonne. Holz ist das Öl armer Leute. In vielen Ländern deckt es zwei Drittel des gesamten Energiebedarfs.
(Quelle: „So kocht die Welt“ von brand eins)

Grundlage für den Luxus „Umwelt-/Natur“schutz ist somit die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des debitistischen Systems – so lange es eben geht. Beide „Gegenpole“ gleichberechtigt unter einen Hut zu bekommen, ist, insbesondere bei 7 Mrd. Erdmenschen  – mit stark wachsender Tendenz -, schlicht unmöglich. Die „eierlegende Wollmilchsau “ existiert nicht.

Nichtsdestotrotz sind „Umwelt-/Natur“schutzmaßnahmen grundsätzlich selbstverständlich zu befürworten.
Die Wahl der Maßnahmen und deren Gewichtung sind unter der sinngebenden, egoistischen „zum Wohle der Menschen“ Prämisse jedoch völlig anders gelagert, als unter der letztlich sinnfreien „ich rette die Natur / Umwelt“ Vorgabe.

Anerkennung des Status Quo

Wir werden die Natur / Umwelt – das Ökosystem – nicht im derzeitigen Zustand erhalten können, ganz gleich, was wir anstellen (es sei denn, wir greifen auf oben erwähnte Suizid-Lösung zurück). Schon gar nicht kann ein früherer, besserer Zustand wieder hergestellt werden.

Sollte das überhaupt noch die Zielsetzung sein? Meiner Ansicht nach, NEIN.

Ich bin z. B. nicht der Meinung, dass wir PAUSCHAL(!!)

„dringend unsere Anstrengungen verstärken müssen, um den Artenrückgang zu stoppen.“
(Prof. Beate Jessel, BfN-Präsidentin, zum Artenschutzreport 2015)

Dafür ist es bereits viel zu spät! Der Artenrückgang in seiner Gesamtheit kann nicht mehr gestoppt werden. Schon gar nicht ›wir‹ – die Verursacher – können dies! Allenfalls kann er vielleicht noch selektiv verhindert oder verlangsamt werden (was z. T. durchaus meine Zustimmung findet, näher darauf einzugehen würde an dieser Stelle jedoch einfach zu weit führen).

DAS ist der Status Quo, den es ehrlicher- bzw. realistischer Weise anzuerkennen gilt.

Alles andere ist Wunschdenken. Dauerhaft die Realität zu verleugnen, ist Kontraproduktiv. Beim Kampf gegen Windmühlen fühlen sich vielleicht die ideologisch indoktrinierten Öko-Protagonisten besser und als „Retter der Welt“, zielführend ist es ganz sicher nicht.

„Umwelt / Natur“schutzmaßnahmen

Sinnloses

Vor dem sinnlosen, ideologisch getragenen, realitätsverleugnenden Hintergrund des „Umwelt / Natur“schutzes zum Wohle der Umwelt / Natur werden z. B. im Rahmen von Baumaßnahmen ‚zig Millionen Euro für Umzüge von Eidechsen „verpulvert“.

Ich selbst bin u. a. im Bereich der „Baustellenbetreuung“ in einem privatwirtschaftlichen Büro tätig – Abteilung Umwelt, Abfall- und Bodenschutzrecht usw. – und komme daher regelmäßig mit solchen und ähnlichen Maßnahmen in Berührung. Zwei weitere Beispiele aus eigener Erfahrung habe ich, um es an dieser Stelle nicht zu ausschweifend werden zu lassen, unten angehängt.

Irgendjemand muss bereit sein, sich dafür zusätzlich zu verschulden! Es wird jedoch kein entsprechender Gegenwert wie bspw. eine Produktionsmaschine o.ä. – als Grundlage zur Begleichung der Schulden geschaffen.
.
Ganz ähnlich wie bei staatlichen Konjukturprogrammen wirkt dies zunächst wirtschaftlich durchaus stimulierend. Langfristig gesehen, läuft es jedoch komplett ins Leere. Es wird zwar die Verschuldung hochgetrieben, das Fundament zur Rückzahlung aber nicht generiert. Der debitistische Exitus, der alles verzehrende Schuldenkollaps, wird ein weiteres Stückchen nach vorn geholt.

Unter debitistischen Gesichtspunkten kommen diese Beispiele – isoliert betrachtet – m. M. n. „Mikro-GAU’n“ gleich. Gesamtwirtschaftlich gesehen, stellt die Summe solcher Maßnahmen – mittlerweile sicherlich ein paar Milliarden Euro im Jahr – aus meiner Sicht einen echten Störfaktor im debitistischen System dar (siehe Kasten rechts).

Ich erinnere: „Umwelt / Natur“schutz ist nicht zum Selbstzweck zu betreiben, sondern für die Menschen. Ein Beitrag zum beschleunigten Niedergang des debitistischen Systems ist nicht gerade als philanthropisch zu bezeichnen.

Darüber hinaus kann ich derartige Maßnahmen angesichts o. g. Status Quo des Ökosystems nur als ineffektive Schönheitsreparaturen bezeichnen.

Bildlich gesprochen  (brutal und pauschalisiert): Der Niedergang lässt sich durch die proaktive Rettung der letzten Eidechse, des letzten Froschs, ganz allgemein der letzten ihrer Art oder der letzten 40 Paare der Lachseeschwalbe nicht mehr aufhalten – auch nicht aufsummiert betrachtend. Unter enormen Kosten den Tropfen auf dem heißen Stein vor der Verdunstung zu retten, hilft dem in der Wüste Verdurstenden keine bisschen weiter.

Ich kenne aber jemanden, die es wirklich drauf hat, wenn es um die Rettung der Natur und damit uns Menschen geht: die Natur selbst!

Erfoderliches

Um den Beitrag nicht in Buchlänge ausarten zu lassen, ignoriert nachstehendes bewusst alle beeinflussenden Aspekte, debitistischen Zwänge usw. und ist daher rein sachpunktbezogen sowie stark pauschalisiert:

Ich bin von Folgendem überzeugt:

Wir müssen alles tun, um mehr Raum für natürliche Entwicklungen zu schaffen (maritim, terrestrisch , überall!). Den Rest erledigt die Natur!! Die Natur findet immer einen Weg – wenn man sie nur lässt! Das hat sie in den letzten hunderten von Millionen Jahren recht überzeugend unter Beweis gestellt. Oder wie „erobern“ Kreuzkröten Industriebrachen?

Schaffen wir das nicht, können wir noch so viel „debitistisch sinnlos“ Geld ausgeben und „künstlich“ Eidechsen in „künstlich“ neu errichtete Habitate umsiedeln; das alles ist dann nur Makulatur! Der Erhalt des Status Quo oder gar eine Verbesserung desselben wird dadurch nicht erreicht!
Von „mehr Raum für natürliche Entwicklungen“ hängt meines Dafürhaltens alles ab. Wenn wir das nicht irgendwie hinbekommen – auch und gerade bei bspw. rd. 10 Mrd. Menschen im Jahr 2050 auf der Erde -, wird die dominierende Spezies Mensch in nicht allzu ferner Zukunft nicht mehr ansatzweise dominierend sein. Ich denke, ihr wisst was ich andeuten will.

Worauf ich, etwas konkreter werdend, hinaus will, kann exemplarisch von folgender Aussage aus dem Artenschutz-Report 2015 des Bundesamtes für Naturschutz abgeleitet werden:

Gegenwärtig gibt es ca. 213.000 ha Wald mit natürlicher Entwicklung in Deutschland. Das ist mit 1,9 % der Waldfläche in Deutschland ein zu geringer Anteil solcher Wälder.

• Lasst Wälder wieder Wälder sein, keine „Naherholungsgebiete“ und / oder „Wirtschaftsforste“.

• Lasst Gärten wieder Gärten sein, keine „englischen Golfplatz-mit-der-Nagelschere-bearbeiteten-Rasenflächen“, um ja nicht als „Schmuddelnachbar“ dazustehen.

Waldflächenentwicklung
Borneo
Waldflächenentwicklung Borneo(Bildquelle: „Wälder der Welt“; weiteres, sehr interessanten Material ist auf der Seite „Global Forest Resources Assessments“ der UNO einsehbar.

• Für eines der größte Verbrechen der Menschheit an sich selbst, halte ich – im Sinne dieses Beitrags – die Abholzung der Regenwälder (siehe exemplarisch Kasten rechts). DAS ist mit allen Mitteln gnadenlos zu unterbinden! Ist der natürliche „Originalwald“ erst mal abgerodet, kann man auch durch umfangreiche Aufforstungen keinen adäquaten Ersatz mehr schaffen (gilt übrigens auch für Deutschland, Europa usw.). Aufforstung ist zweifellos begrüßens- und unterstützenswert, bleibt jedoch ein künstlicher Eingriff des Menschen, der niemals die über hunderte / tausende Jahre natürlich entwickelte Flora gleichwertig ersetzen kann.

„Renaturisierungen“, wie bspw. im „Kurpark“ Bad Sassendorf, mit dem Ziel

der Gestaltung einer naturnahen Bachaue

Ich weiß aus erster Hand (Bauleiter der ausführenden Unternehmen), von zwei weiteren, vergleichbaren bzw. noch wesentlich fragwürdigere, Fällen von „Renaturisierungen“. Gesunder Menschenverstand hat anscheinend auch beim Thema Umwelt-/ Naturschutz keine Chance.

– oder vergleichbares – sehe ich stark kritisch. Erstens ist „naturnah“ nicht gleichbedeutend mit „natürlich“. Zweitens ist „Gestaltung“ wieder ein künstlicher, menschlicher Eingriff, der nichts mit einer wirklich natürlichen Entwicklung zu tun hat. Mit solchen sogenannten „Renaturisierungen“,
– für die Bäume gefällt werden müssen,
– welche 800.000 Euro kosten,
– zu denen der Bürgermeister attestiert, dass abschließend, trotz der Baumfällungen, doch ein positiver Effekt für die Natur zu verzeichnen sein wird (Woher, bitte schön, weiß er das? Wie zum Teufel hat er das „berechnet“? Welche Parameter verwendet er als Bewertungsgrundlage, um zu so einer Schlussfolgerung zu kommen?),
wird letztendlich nicht viel bewirkt.

Dergleichen ist wesentlich kostengünstiger zu haben und m. E. auch viel effizienter zu „gestalten“:

Sperrt das Gebiet ab! Schützt es vor Zutritten jeglicher Art! Den Rest überlasst der Natur! In wenigen Jahren entwickelt sich ein faunistisches und florales Paradies.

Mein (pauschales) Fazit

  1. Umwelt-/Naturschutz ist Umwelt-/Naturschutz zum Wohle des Menschen! Es geht ausschließlich um uns selbst!! Diesen „Egoismus“ zu registrieren und zu akzeptieren ist elementar.
  2. Erst dann kann man, vor dem ebenso elementaren Hintergrund nicht abänderbarer debtistischer Zwänge und des für eine wirkliche „Rettung“ schon viel zu weit fortgeschrittenen Niedergangs des Ökosystems, ideologiebefreit anerkennen, dass es sich bspw. bei der „generellen, aktiven Rettung der letzten ihrer Art auf Teufel komm raus“ um ein (teures) Missverständnis handelt.
  3. Der Mensch muss seine unendliche Selbstüberschätzung runter fahren. Der die Misere Verursachende kann die von ihm verursachte Misere nicht selbst, durch künstliche Reparatureingriffe, aktiv beheben – jedenfalls nicht in Bezug auf Umwelt / Natur. Allenfalls gelingt es vielleicht, sie temporär(!!) und peripher(!!) etwas weniger dramatisch zu gestalten. Eine echte Umkehr, oder wenigstens der dauerhafte Erhalt des Status Quo, wird nicht funktionieren.
  4. Das alles Entscheidende ist für mich, in jeder Beziehung mehr Raum für natürliche Entwicklungen zu schaffen, um der guten, alten, lang erprobten Natur die Möglichkeit zu geben, ihre unschlagbare Arbeit zu tun.
    Wenn uns das nicht gelingt, wenn wir in diesem Punkt versagen, sind alle anderen Maßnahmen letztendlich vollkommen sinnlos.
    (Was für Konsequenzen sich im Falle des Misserfolgs einstellen können, soll sich jeder selbst überlegen!)

 

P.S.: Ich will nicht alles schlecht reden. Es gibt vernünftige Ansätze in Deutschland.

Beispiel: Für den nach Abbruch des untenstehenden 2.) Fallbeispiels geplanten Neubau, ist in der Baugenehmigung die Herstellung einer zusammenhängenden Grünfläche mit Baumbewuchs gefordert, die mind. 20 % der gesamten Grundstücksfläche umfassen muss. Vergleichbares ist nicht generell anwendbar und künstlich angelegte „Grünflächen“ stellen zunächst alles andere als „natürliche Kleinbiotope“ dar. In diesem Fall kenne ich jedoch die zukünftige Nutzung des Geländes. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich aus dieser „Grünfläche“ in spätestens 10 bis 20 Jahren ein ca. 4.000 m² großes „Wildreservat“ mit seltenen Eidechsen usw. entwickelt hat. Vom Grundsatz her sind solche Vorgaben für mich akzeptabel.

 


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Sinnloser, ideologisch getragener, realitätsverleugnender „Umwelt / Natur“schutz zum Wohle der Umwelt / Natur, nicht des Menschen

Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit selbst erlebt:

1.) Fallbeispiel:

Geplanter Abbruch eines alten, seit längerer Zeit leerstehenden Häuschens (ca. 80 m² Grundfläche, Keller, zweigeschossig), kleine Ortschaft im Siegerland, ländliche Gegend:

Zur Prüfung auf ggfs. „eingezogene“ Fledermäuse kommt eine Dame der zuständigen Verbandsgemeinde, Abteilung „Umweltschutz“, ca. 10 km (einfacher Weg) angereist. Fledermäuse wurden keine gefunden; potentiell hätten es aus baulichen Gründen ohnehin nur einige wenige sein können.

Die ganze „Rettungsaktion“ hat schätzungsweise ungefähr zwei bis drei Stunden in Anspruch genommen (einschließlich An- und Abfahrt). Zu diesen Kosten müssen noch die Aufwendungen für die Berichtserstellung und Kraftstoffkosten addiert werden.

Rechnet euch selbst aus, was das Ganze, nur für diesen einen Fall, in Summe gekostet hat!

2.) Fallbeispiel:

Geplanter Abbruch einer großen Logistikhalle (etwas 150 m x 40 m, ca. 6.000 m² Grundfläche) mit vorgelagerten alten Vordächerlinien (wie an Bahnsteigen) an ehemaligen Bahngleisen zur Güterbeförderung. Die Vordächer waren mit asbesthaltigen Welleternitplatten belegt, welche abbruchvorlaufend selbstverständlich fachgerecht und separat rückzubauen sind.

a) In den Vordächern wurden Vogelnester entdeckt (welche Vogelart weiß ich nicht mehr, spielt aber auch keine Rolle).
Geplant war der Abbruch der Vordächer – einschließlich asbesthaltiger Dachdeckung – im Zuge des Gesamtabbruchs der Logistikhalle ab Juni 2018.
Durch die vorhandenen Vogelnester wäre der Abbruch zu dieser Jahreszeit jedoch nicht genehmigt worden (Brutzeit).
Um die Dinger überhaupt abbrechen zu können, mussten die – durch das Asbest relativ aufwendigen – Abbrucharbeiten außerhalb der Brutzeit in den März 2018 vorgezogen werden.

Dies bedeutete zusätzliche Maßnahmen und entsprechende Kosten für bspw. zusätzliche Planungs- und Auftrags-/Vergabearbeiten durch den Bauherrn, zusätzliche Baustelleneinrichtung durch das ausführende Bauunternehmen, höhere Einheitspreise für die einzelnen Abbruchpositionen usw.
Die Logistikhalle stand aufgrund des zeitlich vorgezogenen Abbruchs noch in voller Nutzung. Teilbereiche mussten daher extra gesperrt und logistisch verlegt werden.
usw. usf.
Wäre diese Maßnahme – wie ursprünglich geplant – im Zuge des Gesamtabbruchs durchgeführt worden, wären signifikant geringere Kosten angefallen.

Es geht hierbei nicht um Peanuts! Ich kenne den genauen Mehrkostenbetrag zwar nicht. Addiert man alles auf, werden es meiner Einschätzung nach aber sicherlich mehrere zehntausend Euro sein. Ich halte sogar einen niedrigen sechstelligen Betrag für wahrscheinlich.

Das war noch längst nicht alles!

b) Um es nicht zu langatmig werden zu lassen, nur kurz soviel:
Am / im Hallengebäude selbst wurden ebenfalls – leere – Nester festgestellt. Die entsprechende Vogelart ist anscheinend nicht vom Aussterben bedroht, aber doch relativ selten. Im Gegensatz zu den offenen Vordächern konnten hier die Zugänge zu den jahreszeitlich bedingt noch nicht besiedelten Nestern noch vor der Brutzeit – mit enormen Aufwand – verschlossen werden.

Um ganz sicher zu gehen, dass sich trotz des Verschlusses zwischenzeitlich nicht doch ein paar Vögel eingenistet haben, wurde seit März / April 2018 bis Mitte Juni 2018 wöchentlich eine Begehung von zwei Mitarbeitern eines privaten „Umweltinstituts“ durchgeführt (Auflage der Behörde).

Allein für diese „Verschluss- und Prüfungsmaßnahmen“ schätze ich die Kosten – inkl. allem Schnickschnack – auf mindestens 20.000 – 30.000 Euro.

a) und b) in der Summe … rechnet selbst!