Unser Geld – Was ist das?

Lesedauer: ca. 7 Min.

Kurze Vorbemerkungen

Aus Zeitgründen komme ich momentan nicht dazu, wirklich tiefgründige Recherchen zu irgendwas durchzuführen. Um es mir einfacher zu machen, habe ich deshalb einfach nachstehenden Artikel aus der Mottenkiste geholt. Was nicht heißt, dass dieser nicht lesenswert wäre.

Adressaten sind ganz klar „Debitismus-Einsteiger“. „Alte Hasen“ werden die Augen rollen und die Inhalte als selbstverständlich und nicht weiter erwähnenswert halten; einiges werden sie berechtigterweise als „unsauber“ bzw. sogar inkorrekt bewerten. Ich mache jedoch tagtäglich die Erfahrung, dass „der Debitismus“ eine andere Welt jenseits des (fiktiven!!) Massendaseins darstellt und „Debitisten“ (wie ich) deshalb in einer unbekannten Parallelwelt leben.

Um ggfs. weitere Menschen überhaupt erst mal auf die bloße Existenz dieser (realen!!) debitistischen Welt aufmerksam zu machen – und nur darum geht es an dieser Stelle -, ist nachstehender „Einstiegsartikel“ m. M. n. recht gut geeignet.

 


 

Unser Geld – Was ist das?

„Geld“ – jetzt durch den EURO – hat ja ganz schön für Presse gesorgt. Geld liegt uns allen sehr am Herzen.

Geld – technisch gesehen – ist ein Buch mit sieben Siegeln – eine Domaine von Wirtschafts- und Bankfachleuten. 

Fast jeder verwendet Geld – allerdings versteht kaum jemand was davon.

Geld ist viel stärker monopolisiert und reguliert als jedes andere legale Gut in der westlichen Welt. Die Geldbranche ist zudem hochprofitabel.

Auf der Web-Site der Zentralbank steht viel über das Design der Geld-Münzen und Scheine – sehr wenig über deren Funktion und Wirkungsweise. 

Rational betrachtet ist es offensichlich – die Farbe der Schecks oder Kreditkarte ist irrelevant. Viel mehr interessiert was eigentlich dahinter steckt. Und wenn Sie weiterlesen werden Sie feststellen dass es sich um eine Irreführung der Bevölkerung handelt – eine Irreführung die in einer reifen Demokratie wie in Deutschland eigentlich nicht vorkommen sollte. 

Fangen wir mal mit einer einfachen Sache an.

1. Was ist eine EURO Banknote?

Eine EURO Banknote ist ein bunt bedruckter Schuldschein der Zentralbank, der von der Zentralbank gegen Zinsen verliehen wird.

Gut: Es ist kein 100% iger Schuldschein gemäss technischer Definition, aber es trifft den Charakter der Sprache weit besser als z.B. Kreditschein oder Wertpapier.

2. Was ist ein 2-EURO Geld-Stück?

Eine Metallscheibe im Wert von vielleicht einem Cent, den Europäer im gewissen Rahmen Kraft Gesetzes als Geld akzeptieren müssen. Dieser Rahmen heisst beim EURO 50 Münzen oder E100. Mehr EURO Münzen müssen nicht angenommen werden. 

3. Haben Sie schon mal eingekauft und BAR bezahlt?

Wahrscheinlich nicht. Wenn Sie jünger als 60 Jahre sind dann ist das recht unwahrscheinlich.

BAR bezahlt hat in Deutschland schon lange keiner mehr. Das geht auch gar nicht, denn Deutschland hat gar kein Bar-Geld mehr – jedenfalls keines mehr was den Namen „bar“ – von Schwere oder Gewicht – verdient hätte. 

Deutsches und europäisches Geld – die EUROs – sind Schuldscheine der Zentralbank

Wer mit einem Schuldschein zahlt, der „tritt“ seine Forderung gegenüber der Zentralbank an einen Dritten ab. Er reicht die Schuld faktisch weiter. Eine Bezahlung im klassischen Sinne, d.h. eine Erlöschung der Schuld, hat nicht stattgefunden. Die Schuld ist nach der Bezahlung immer noch da.

3.1 Kleines Beispiel 1:

A schuldet B E100. Um B zu bezahlen braucht A einen E100 Schuldschein. Da es keine E100 Schuldscheine zu finden gibt, muss sich A einen E100 Schuldschein bei der Zentralbank borgen. A zahlt mit dem Schuldschein B. Danach schuldet A zwar B keine E100 mehr, allerdings schuldet jetzt die Zentralbank B E100, die ihrerseits eine Forderung gegen A hat.

A hat also gar nicht bezahlt, er hat lediglich die Schuld mit Hilfe der Zentralbank anonymisiert, die für ihren Service auch noch Zinsen nimmt.

3.2 Kleines Beispiel 2:

A schuldet B E100. Um B zu bezahlen braucht A einen E100 Schuldschein. Da es keine E100 Schuldscheine zu finden gibt, geht A zum arbeiten. Seine Firma C leiht sich E100 von der Zentralbank und bezahlt A. A zahlt mit dem Schuldschein B. Danach schuldet A zwar B keine E100 mehr, allerdings schuldet jetzt die Zentralbank B E100, die ihrerseits eine Forderung gegen C hat.

Kompliziert wird jetzt zusätzlich noch, weil die Firma C jetzt auch noch Zinsen zahlen muss. Selbst wenn Sie es schafft den E100 Schuldschein von B wieder zu bekommen und damit die Schuld aus dem Weg zu räumen, so gibt es keinen Weg die Zinsen zu bekommen. Um die Zinsen zu bezahlen muss ein neuer Schuldner aufgetrieben werden, der sich Geld von der Zentralbank leiht, damit C die Zinsen zahlen kann.

Verrückt.

4. Sind Banknoten Geld?

Banknoten sind kein „richtiges“ Geld, jedenfalls nicht nach meiner strikter Auslegung des „Geldbegriffes“.

Geld ist ein Rohstoff (commodity), der als Zahlungsmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrung dient. Ein Schuldschein ist kein Rohstoff – es ist die Dokumentation eines Schuldverhältnisses. Ein Zahlungsmittel ist es auch nicht, denn eine Zahlung findet ja nicht statt.

5. Ist es Betrug?

Schwierig zu sagen. Da der Staat sowohl die Gesetze macht, als auch Geld herausgibt, erscheint eine Betrugsklage wohl wenig erfolgversprechend.

Bewusste Fehlinformation

Das staatlich geförderte Sparkassensystem betreibt eine „Geldaufklärung“ an den Schulen in Deutschland, die unter dem Logo „Knax“ betrieben wird. Knax ist eine ehrliche kleine Stadt, die auch eine Sparkasse (-> der literatur-liebende Gantenkiel) und einen Räuber (der böse Fetz Braun) hat.

Interessanterweise hat das ganze Dorf Knax keinen einzigen „Schuldner“ – obwohl Zinsen gezahlt werden. Zufall?

6. Beweise – Statistiken – Begriffs-Dschungel

Es ist klar, das das hier geschriebene gegen das allgemeine Verständnis von Geld geht. Hier ein historischer Einwurf zur Erklärung:

Thomas Jefferson Zitat

Thomas Jefferson, der 3. Präsident der USA, schrieb: „If the American People ever allow the banks to control the issuance of their currency, first by inflation and then by deflation, the banks and corporations that will grow up around them will deprive the people of all property until their children wake up homeless on the continent their fathers occupied. The issuing power of money should be taken from the bankers and restored to Congress and the people to whom it belongs. I sincerely believe the banking institutions having the issuing power of money are more dangerous to liberty than standing armies.“

In deutsch: „Falls das Amerikanische Volk jemals die Kontrolle über die Herausgabe Ihrer Währung auf Banken übertragen sollte, werden diese und die Firmen, die sich um sie bilden, unter dem Einsatz von Inflation und Deflation, dem Volk solange ihr Eigentum wegnehmen, bis die Kinder obdachlos auf dem Kontinent, den ihre Väter einst in Besitz nahmen, aufwachen. Die Herausgabe von Geld soll von den Banken weggenommen werden, und zurück auf den Kongress und das Volk übertragen werden. Ich glaube aufrichtig, dass Banken, mit dem Recht Geld herauszugeben, gefährlicher für die individuellen Freiheitsrechte sind als eine stehende Armee.“

Echtes Papiergeld – 100 Mark Reichsbanknote von 1908

Auf dem „Blauen Hunderter“ von 1908 stand: Ein Hundert Mark zahlt die Reichshauptkasse in Berlin ohne Legitimationsprüfung dem Einlieferer dieser Banknote. Berlin, den ….

Gemeint war damit Goldmark, und zwar 0,358g Feingold, d.h. 100 Goldmark wären heute ca. 36g Gold also ca. 361 Euro. (bei E311/oz)

Echtes Papiergeld – $100 Note von 1863

Auf dem 100-Dollar Schein von 1863 z.B. steht noch deutlicher: „It is hereby certified that one hundred dollars have been deposited with the Assistant Treasurer of the United States in New York payable in gold at this office to the bearer.“

In deutsch übersetzt heisst es: „Hiermit wird bestätigt, dass einhundert Dollar beim Hilfs-US Schatzmeister in New York hinterlegt wurden, die auf Verlangen des Besitzers in seinem Büro in Gold gezahlt werden“.

Ein Dollar war damals: 1,51g Feingold, also waren $100 Dollar 151g, oder $1359 Dollar heute. (bei $280/oz)

Dieser Text wurde historisch gesehen mehrfach verändert bis er schließlich ganz gestrichen wurde. 

Papiergeld von heute

Der Zustand ist heute, dass die Zentralbank einen Geldschein gar nicht mehr einlöst.

Das Prinzip ist, dass ein Geldschein nur noch gegen Sicherheit verliehen wird, und dass der Schuldner des Geldscheines genug Willen, Antrieb und Ertragskraft hat, um die Schuld zurückzuzahlen. 

Das und das Vertrauen der Bevölkerung verleihen dem Geld heute seinen „Wert“. 

Da Banknoten Schuldscheine sind, und Giro- und andere Konten nach dem gleichen System arbeiten, ist die Geldmenge im System immer gleich der Schuldenmenge. (doppelte Buchführung)

Der Begriffs-Nebel, der um die verschiedenen Arten von Geld verbreitet wird, ist irrelevant. Jede Hauptform von Geld in Europa/Amerika ist eine Verbindlichkeit einer Bank – Schuldgeld. Was jetzt Geld ist, oder geldähnlich, ist eine reine Definitionsfrage. Zentralbank oder Geschäftsbank – sofort kündbar oder nicht – ist irrelevant und verwirrend. (M1, M2 und M3. Buchgeld, Bargeld, Sticheinlage)

Geld sind Schulden – Unser Geld ist Schuldgeld.

Entwicklung der Geldmenge / Schuldmenge

Empirische Analyse des Geldmengenwachstum zeigt einen Anstieg, der nahezu immer höher als der Zinssatz und höher als die Inflationsrate ist. D.h. die Schuldenmenge steigt real immer weiter an, was den Schluss zulässt, das das System auf Überschuldung zusteuert – einen Zustand den wir in Japan und in den USA schon heute sehen können.

Ist unser Geld gedeckt?

Ja. Geld sind Schulden, und als solche sind die Schulden durch das Zahlungsversprechen des Schuldners „gedeckt“. Allerdings ist der Schuldinhalt nicht definiert, denn es gibt ja keine allgemein akzeptierte Definition des Begriffes EURO. In der Natur kann man keine EURO finden – um EURO zu erhalten, muss man sie sich von der Zentralbank zum gegenwärtigen Zins leihen.

Vorsicht ist mitunter auch geboten, da viele Schuldner, speziell Staaten und grosse Firmen, mittlerweile ungeheuerlich viele Schulden aufgetürmt haben.

Manchmal versprechen sich Staaten auch gegenseitig Geld – manchmal auch Firmen. Wenn man die Verschuldung auf den einzelnen Schuldner herunterbricht, und zwar unter Berücksichtigung dass viele potentielle gute Schuldner gar keine Schulden haben, und damit überhaupt nicht für die Gelddeckung zuständig sind, kommen unrealististische Zahlen heraus.

Zudem hinzukommt, dass Banken in der Bonitätsbewertung heute sehr stark das Einkommen oder den Gewinn heranziehen. Hier wird geprüft ob der Schuldner mit genügend grosser Sicherheit (Deckung) die Zinsen auf die Schuld zahlen kann – die wirklichen physischen Anlagen des Anlagevermögens werden lediglich bei Immobilienkrediten herangezogen und selbst diese sind teilweise recht unrealistisch.

Diese Zahlen machen eine Liquidation nicht erfolgversprechend – der Grund wieso die Geldmenge jedes Jahr um ca. den Zinssatz wächst.

Schulden werden also nicht beglichen – Schulden werden umgeschuldet – Schulden und Zinsen werden mit neuen Schulden bezahlt.

7. Alternativen

Wieso?

Problem 1: Ziel des wirtschaftlichen/politischen Handels ist der Aufbau von zusätzlichen Schulden

Ich glaube das ein Wirtschaftsystem, das auf Verschuldung ausgelegt ist, entspricht nicht den freiheitlich demokratischen Grundsätzen Europas. Das System nutzt großen Firmen und Sachwertbesitzer und schadet kleinen Sparern und kleinen Schuldner. Es führt zu gefährlicher Unternehmenskonzentration, Korruption, spekulativen Exzessen und schlussendlich zu einem Kollaps durch Überschuldung. 

Bitte lassen Sie sich nicht von solch banalen Worte wie Insiderhandel, Kartell oder Spendenaffaire beschwichtigen, denn es sind schön gefärbte Worte und meinen ein und dasselbe – Korruption.

Problem 2: Der EURO Schuldinhalt ist nicht definiert

Da nirgends definiert ist, was geschuldet ist, wird der Schuldinhalt vom Markt gesetzt. Der EURO ist zwar als 1,95583 D-Mark definiert, allerdings war die D-Mark nicht definiert. Die letzte definierte deutsche Währung, die Goldmark, waren 0,358g Feingold. Der US-$ war bis zur Bankrott-Erklärung von Nixon 1971 0,886g Gold. Der Goldpreis seinerseits wird langfristig von den Herstellungskosten bestimmt, und wird höchstens kurzfristig aufgrund von Spekulationen und kurzfristigen Angebotsengpässen (Schweinezyklus) hiervon signifikant abweichen. Die Herstellungskosten entwickeln sind in gewisser Weise proportional zu den Herstellungskosten anderer Produkte, denn die Kalkulationsgrundlage ist die gleiche. Um Gold zu produzieren, braucht man Menschen, Land, Technologie und Energie – genau wie bei anderen Industriegütern auch. Deshalb ist der Goldpreis stark korreliert mit anderen Produktpreisen – d.h. der Goldpreis entwickelt sich in gewissen Rahmen wie der Preis von anderen Produkten. Gold hat außerdem den Vorteil, dass es keine Qualitätsunterschiede gibt – ein Kilo Gold aus Südafrika ist nicht unterscheidbar von einem Kilo Gold aus Südamerika. Es verfällt nicht im Wert – so wie verderbliche Güter. Die Menge ist einfach durch wiegen bestimmbar – es ist unendlich teilbar und hoch konzentriert. Das Produkt Gold war sozusagen das „Normprodukt“, so wie der „Ur-Meter“ die Norm-Länge ist. 

Keinem Politiker ist bis heute eingefallen, den Ur-Meter je nach Wirtschaftslage umzudefinieren, obwohl man durchaus eine gewisse Steuerungsfunktion damit hätte. Wohnungen wären mal teurer, mal billiger. Jemand der gestern noch in einem 100qm Appartement lebte lebt heute bequem einem (gleich großen) 150qm Appartement, Grundstücke würden größer, Steuern würden steigen. Undenkbar – nicht ganz. Maßeinheiten zeigten früher starke Schwankungen. Eine „Elle“ in München z.B. war 26% länger als eine in Nürnberg. Undenkbar?

Wertsicherungs-Klauseln, die versuchen eine Geldschuld in etwas reales, z.B. Gold (= Goldklausel), umrechnen und absichern sind schwebend rechtsunwirksam, und von der Zustimmung des Staats (Bundesbank oder Bundesaußenamt) abhängig.

Zu einem Problem wird der heutige Zustand der Nichtdefinition des Schuldeninhalts dann, wenn sich z.B. jemand ein Haus kauft und mit einer Hypothek finanziert. Der Hauskäufer hat ein Problem wenn der Wert des geschuldeten Geldes stark ansteigt, bzw. der Wert des Hauses sinkt. Wenn jemand Geld spart, hat er meist das Problem das Geld im Wert sinkt und falls es das nicht tut, dann hat er das Problem das die vom ursprünglichen Schuldner zur Verfügung gestellte Sicherheit nicht ausreicht, um für die Schulden zu garantieren.

Was auch immer der Fall ist, dieses System ist nicht unbedingt im besten Interesse sowohl von Sparern, als auch vom Kreditnehmer. Eine falsche Entscheidung von einem Kreditnehmer kann dessen Leben zerstören. 

Problem 3: Währungsreserven – Faires Handeln unter den Volkswirtschaften

Bei Währungsreserven muss man als Europäer recht vorsichtig sein. Deutschland und Italien (und auch Japan, China und Saudi Arabien) sind ja bekanntlich ein Export Weltmeister. Die internationalen Währungsreserven sind derzeit bei ca. 2 Billionen (= 2 Millionen Millionen) Euro, die hauptsächlich (ca. 68% derzeit) in US-Dollar angelegt sind. [Quelle IMF Jahresreport 2001]

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass irgendwann mal Schluss sein muss mit zusätzlichen Währungsreserven. Die Bürger haben kein Geld um richtig einkaufen zu gehen, und in den Kellern der Zentralbank stapeln sich die Dollar-Schulden, die im Export verdient werden.

Wo ist da die Logik? Wieso?

Würden die Zentralbanken die Dollars nicht vom Markt aufkaufen, könnten die Amerikaner nicht mehr für ihre Importe bezahlen. Im Prinzip monetarisiert die Zentralbank heute US-Schulden, was im Endeffekt zu mehr Beschäftigung in Europa, allerdings zu einer verminderter Kaufkraft bei uns führt.

Würde das nicht so sein, müssten sich bei gegenwärtigem Schuldgeldsystem Europäer verschulden, um das Geld zu generieren, das die Bevölkerung verdient. Die Bevölkerung zieht es vor zu sparen und macht keine Schulden, und kann sich deshalb die Früchte ihrer Arbeit nicht leisten.

Zur Wiederholung: In einem Schuldgeldsystem kann man nur Geld verdienen, wenn man jemand überzeugen kann sich zu verschulden – ein absurdes System!

Problem 4: Gute/grosse Schuldner zahlen signifikant weniger Zinsen als schlechte/kleine Schuldner

Praktisches Beispiel: Eine kleine Bäckerei muss für ihren kleinen Backofen im Verhältnis mehr Zinsen bezahlen, wie eine Großbäckerei für ihren großen Backofen. D.h. die Großbäckerei kann bei gleichem Kapitaleinsatz (im Verhältnis zum Umsatz) wesentlich effektiver produzieren.

Falls die Großbäckerei den Kleinbäcker übernimmt, kommt sie (die Großbäckerei) aufgrund ihrer Bank in den Genuss der günstigeren Zinsen, was bedeutet, dass die Großbäckerei sofort Kosten spart und damit die Preise senken kann. Damit können andere Kleinbäckereien, die ja höhere Zinsen zahlen müssen, aus dem Markt gedrückt werden. 

Ist das heutige Geldsystem nicht „modern“?

Vor ca. 2000 Jahren waren z.B. römischen Rudergaleeren sehr modern und verliehen dem römischen Reich grosse Schlagkraft. Vielen Männern im Ruderdienst wurde nach 25 Jahren Rudertätigkeit die Freiheit versprochen – ein Zustand der sehr stark an die heutige Haushypothek erinnert.

Rückwirkend betrachtet war der Ruderdienst aber nicht mit den persönlichen Freiheitsrechten der Ruderer vereinbar, weshalb man heute diese Tätigkeit als nicht gerade modern einstuft.

Unser heutiges Schuldgeldsystem ist ein Machtinstrument zur Interessensdurchsetzung, und wird zusammen mit Korruption dazu verwendet, die „normale“ Bevölkerung in vielen Ländern dieser Erde auszubeuten und zu enteignen. Der USA, der Herausgeberin der Reservewährung US-Dollars, nutzt dieses System besonders.

Ein Hinweis darauf ist, das das gegenwärtige Geldsystem in Bretton Woods 1944 eingeführt wurde – einer Zeit also, als man in Europa nicht gerade in der „besten“ Verhandlungsposition war. 

Unter dem Deckmantel der Marktöffnung werden Kulturen zerstört und gleichgemacht, Werte weggefegt, fragwürdige Urheberrechts- und Patentgesetze durchgesetzt, Preise manipuliert, Gesellschaften in ihrer Entwicklung gestört und Identitäten geraubt.

Das Urteil, ob dies „modern“ ist, bleibt dem Leser überlassen.

Der IMF – ein Stolperstein auf dem Weg zum ehrlichen Geld

Erst einmal sollte sich Europa aus dem IMF verabschieden. Das IMF stellt für deren Teilnehmer eine starke Einschränkung der nationalen Souveränität dar und übersteigt in vielen Fällen die gedachte kurzfristige Funktion und ist zu dem zu einem politischen Machtinstrument zur Interessensdurchsetzung geworden.

Das IMF ist ein starker Förderer des US-$ basierenden Schuldgeld-Systems, was in Bretton Woods 1944 installiert wurde. Es hat eine Machtfülle und ist nur sehr schwach demokratisch überwacht – was zu Missbrauch führen kann.

Die USA halten derzeit 17% der IMF Wahlstimmen, dagegen Indien und China zusammen nur 5%, Deutschland 6%, Japan 6%, England 5%, Frankreich 5%, Kanada 3%.

Für viele Entscheidungen des IMF sind 85% Zustimmung erforderlich, d.h. die USA kann alleine jeden dieser Beschlüsse blockieren.

Der englisch sprachige Teil (Stichwort Echelon): USA, England, Kanada, Australien und Neuseeland kommt auf ca. 27% der Stimmen, der Euro-Club auf 20%.

Der IMF Währungskorb wurde am 1.1.2001 für die nächsten 5 Jahre festgelegt. Demnach entspricht 1 SDR (special drawing right, Sonderziehungsrecht), 45% US-$, 29% EURO, 15% YEN und 11% Pound Sterling. Diese Zusammensetzung ist wichtig, denn sie bestimmt die Zusammensetzung der Reserven. Interessant ist, dass der Anteil des EURO am SDR effektiv niedriger geworden ist als der kombinierte Anteil Deutsche Mark und Französischer Franc, und zwar weil für die Gewichtung innerhalb des Währungskorbes der Anteil des Außenhandels in der Währung ausschlaggeben ist. Der Anteil des europäischen Außenhandels ging nach Einführung des EUROs zurück.

Aus dem IMF kann Europa relativ einfach austreten.

Was kann man noch machen?

Wenn der Staat z.B. E1000 Münzen herausgeben würde, die, um als „Abschreckung“ zu wirken, E990 Produktionskosten hätten, könnte man die Schuldenspirale durchbrechen.

Auch möglich wäre der massive Aufkauf von Gold, Silber und Platin und deren Einstellung in die ECB-Bilanz zum Anschaffungs-Kurs. Das würde den Entwicklungsländern, die hauptsächlich Goldproduzenten sind, entgegenkommen. Diese hätten dann die Kaufkraft europäische oder amerikanische Produkte einzukaufen. Das hätte auch noch andere Nebeneffekte, denn das Elend in z.B. Afrika verursacht ja auch indirekt Kosten bei uns.

Aus den „emerging market crisis“ der letzten Jahre kann man sehen, dass die Schuldgeldfinanzierung von Aufbaumassnahmen in der dritten Welt nicht funktioniert. Das hat hauptsächlich den Grund, da „emerging market“ Schuldner einen sehr hohen Zins zahlen müssen – um für Ihr politisches Risiko zu kompensieren. Teilweise sind auf Dollar-Schulden 8% mehr Zins fällig, d.h. z.B. 11% anstelle von 3%. 3% Schulden verdoppeln sich im Wert innerhalb von 25 Jahren während sich 11% Schulden verdreizehnfachen (13fach) – der Kollaps ist vorprogrammiert.

Außerdem haben Gold, Silber und Platin den Vorteil, dass nicht abgeschrieben werden muss. Gold, Silber und Platin sind dazu noch als Münzmetalle geeignet, so dass durchaus recht wertvolle Umlaufmünzen geschlagen werden können – heute sogar „Bi-Metall“-Münzen. Das uralte Problem des coin-clippings (Verlust des Münzrandes durch Gebrauchsspuren / Abfeilen / Abbrechen) würde nicht mehr auftreten.

Geld ist heute ein Luxusgut das Sicherheit verleiht – vielleicht so wie ein Fallschirm oder ein Rettungsboot – also wieso wird es nicht wie ein Luxusgut produziert?

Wir halten den konstanten Anstieg der Schuldenmenge (= Geldmenge, da doppelte Buchführung) für freiheitlich demokratisch bedenklich.

Inflation, selbst bloss 2% (= gemäss ECB Geldwertstabiliät), ist außerdem unsozial. Sachwert und Geldwert wird damit unterschiedlich besteuert und führt zu einer unsymetrischen Lastenverteilung.

Gerecht wäre wenn man die Inflation von 2% von den zu versteuernden Zinsen abziehen dürfte (Abschreiben der Inflation). Damit wären nur die Realzinsen zu versteuern, denn der durch Inflation „verlorene“ Teil wird entweder von den Banken oder von der Zentralbank eh schon versteuert oder gleich direkt als Gewinn abgeführt.

Dieselbe Regel muss natürlich auch für Unternehmen gelten, die Geld investieren und über einen längeren Zeitraum abschreiben. Die Inflationsrate sorgt dafür, dass die Abschreibungen zu niedrig sind, da ja nur der nominale, d.h. nicht inflationsbereinigte, Kaufpreis abgeschrieben wird.

Lauter wirres Zeug?


Anmerkung:
Verfasser und Datum der Erstellung sind mir unbekannt. Die Ursprungsquelle war „http://www.meinekleinanzeige.de
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