Vitamin D – fragwürdige Berichterstattungen

Ergänzend zu meinem Beitrag „Vitamin D – die (vorsätzlich?) unterschätze Kranheitsursache“ zeige ich im Weiteren einige Beispiele hinsichtlich der meiner Meinung nach stark fragwürdigen Berichterstattungen zum Thema „Vitamin D“.

Beginnen möchte ich mit folgender „medizinischen Kurznachricht“:

Vitamin D: Meinungen und Studien

Blogbeitrag der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), medizinische Kurznachricht, erstellt von Prof. Dr. Helmut Schatz, Bochum: „Vitamin D: Meinungen und Studien“ (bitte Lesen!)

Ein Resultat der Vitamin D3 Supplementierung, auf dem dann die weiteren Schlussfolgerungen des Beitrags / Artikels fußen, ist folgendes:

Der mittlere 25(OH)D-Spiegel stieg in der Hochdosis-Gruppe sehr stark von 64,7 auf 164.1 nmol/L an (p<0.01), während er in der Standarddosis-Gruppe nur von 64.1 auf 81.8 nmol/L hochging.

Gesundheitsamt Bremen:
Vitamin D-Mangel im Alter

Das Entscheidende an dieser Aussage sind nicht die gemessenen Anstiege des 25(OH)D-Spiegels, sondern die Basiswerte, die schon VOR der zusätzlilchen Einnhame von Vitamin D3 vorhanden waren: 64,7 nmol/l bzw. 64,1 nmol/L.

Die Gehlerten streiten offenbar noch, wie 25(OH)D-Werte einzustufen sind. Das Gesundheitsamt Bremen (siehe Kasten rechts) und das Robert-Koch-Institut verweisen darauf, das Werte > 50 nmol/L als „ausreichend“ angesehen werden. Die Seite Vitamin D Mangel – auf die im Übrigen auch das Gesundheitsamt Bremen verlinkt – sieht Werte < 50 nmol/L als „Mangel“ und Werte von 50 – 80 nmol/L als „Unterversorgung“.

Wie auch immer, im schlimmsten Fall lagen die im Artikel genannten Basiswerte von 64,7 nmol/l bzw. 64,1 nmol/L im mittleren Bereich einer Unterversorgung, ein echter Mangel lag definitv NICHT vor.

Jetzt kommt es drauf an: bei Basiswerten des Vitamin D, die im schlimmsten Fall eine „mittleren Unterverorgung“ (kein Mangel!!) darstellen, wie waren zu diesem Zeitpunkt sozusagen die Basiswerte des Zustands der Studienteilnehmerinnen?
Wie haben sich die Frauen VOR der Supplemetierung gefühlt?
Wie stand es mit „der Muskelkraft, dem Balance-Vermögen oder der Lebensqualität“ VOR bzw. ZU BEGINN der Studie?
Darüber finden sich keine Angaben im Artikel!!
Das Ergebnis

Es fand sich kein Unterschied in der Muskelkraft, dem Balance-Vermögen oder der Lebensqualität. Der Polymorphismus rs3829251, lokalisiert im 7-Dehydrocholesterol-Reduktase-Gen war mit der Muskelkraft und den Behandlungsresultat assoziiert.

ist somit eine vollkommen sinnfreie Aussage, da man keinen Vergleich anstellen kann!! Was, wenn es den Frauen schon VOR / ZU BEGINN der Studie blendend oder zumindest nicht wirklich schlecht ging? Immerhin lag kein echter Mangel an Vitamin D vor. Wie sollte sich in diesem Fall eine Verbesserung feststellen lassen, wenn schon – zugespitzt formuliert – der nicht verbesserbare Optimalzustand vorlag?

Schon bis hierhin ist der Artikel für mich mehr als fragwürdig!

Aber es geht weiter!

Gemäß Artikel wurde zusätzlich zum Vitamin D3 Kalzium gegeben, jedoch kein Vitamin K und ebenfalls kein Magnesium.
Dieser Umstand ist nach meinem Verständnis beinahe schon als Körperverletzung zu werten (siehe Zitatensammlung unten).

Was ist von einem Artikel (und dessen Autor) zu halten, der sich auf eine Studie bezieht, deren Schlussfolgerung

Eine einjährige hochdosierte Vitamin D – Gabe hat keinen Effekt auf Muskelkraft, Balance und Lebensqualität bei postmenopausalen Frauen mit Osteopenie oder Osteoporose (3).

lautet, die zugrundeliegende Studie aufgrund fehlerhafter Methoden im Grunde aber gar keine Verbesserungen erzielen konnte – wenn es denn grundsätzlich überhaupt möglich war, siehe Ausführungen oben.

Meine Meinung: NICHTS!!

Mit dieser Meinung stehe ich nicht allein da!
Zu einem weiteren Artikel von Prof. Dr. Helmut Schatz – „Hochdosiertes Vitamin D verbessert nicht die neuromuskuläre Funktion und führt zu mehr Stürzen“

Ergebnis: Hochdosis-Vitamin D und die Kombinationsbehandlung der Gruppe 3 verbesserten die Funktion der unteren Extremitäten nicht und führten vermehrt zu Stürzen.

hat sich jemand die Mühe gemacht, die diesem Artikel zugrundliegende Studie eingehend zu betrachten: „Kritik am Vitamin D: „erhöhte Sturzneigung bei Senioren“ – gibt die Studie das wirklich her?

Ergebnis: Diese Studie enthält keineswegs die Aussage, dass die Einnahme von Vitamin D als „Hochdosis“ zu mehr Stürzen führt.

Die Artikel von Prof. Dr. Helmut Schatz sind für mich Paradebeispiele für „seriösen Schein“ – wer wird schon wissenschaftliche Studien und einen renommierten Professor Doktor in Zweifel ziehen – aber „unseriösem Sein“.
Sie sind allerdings hervoragend dazu geeignet, sich dafür zu Sensibilisieren, generell nicht alles zu Glauben, was auf den ersten Blick vielleicht kompetent und logisch klingen mag und sich selbst ein Bild zu machen.
Insbesondere wenn der Mainstream mitmischt!

Denn das war immer noch nicht alles!

plusminus

Aus obigem Artikel von Prof. Dr. Schatz:

Evidenz:
Evidenz ist die unmittelbare kognitive Nachvollziehbarkeit eines Zusammenhangs. In der Medizin bezeichnet Evidenz den empirisch erbrachten Nachweis des Nutzens einer diagnostischen oder therapeutischen Aktion. (>>)

Im Fernsehen hat der Referent in der Sendung  “plusminus“ am 27. 7. 2017 seine Meinung über Vitamin D auf der Basis von Evidenzen bekanntgegeben.

Die plusminus-Sendung hieß „Vitamin D – Wer mit dem Hype das große Geld macht“ und ging vordergründig um irreführende Werbung eines Herstellers von Vitamin D Präparaten – wobei ich diesen Teil mit viel gutem Willen vielleicht noch halbwegs nachvollziehen kann; abgesehen davon, dass ich das Zeug nie und nimmer schlucken würde (Inhaltsstoffe).

Die Essenzen aus diesem Beitrag sind für mich jedoch folgende:

Um die Behauptung des Präparatherstellers, dass „80 % der deutschen Bevölkerung eine Vitamin-D-Unterversorgung haben“, zu widerlegen, wird das Robert-Koch-Institut (RKI) zitiert.

„Insgesamt weisen 30,2 Prozent der Erwachsenen (…) zwischen 18 und 79 Jahren  (…) eine mangelhafte Versorgung auf.“
(Quelle: GESUNDHEITSBERICHTERSTATTUNG DES BUNDES | GEMEINSAM GETRAGEN VON RKI UND DESTATIS (Dezember 2016))

Na, fällt euch an dieser Stelle bereits etwas auf? Stichwort „Äpfel mit Birnen …“?

Zunächst spricht plusminus von einer „Unterversorgung“, das zitierte RKI dann aber plötzlich von einer mangelhaften Versorgung“ (einem Mangel!)!
Die „mangelhafte Versorgung“ ist ledigliche eine Teilmenge der „gesamten Unterversorgung“!
Argumentatorisch wird also die Gesamtmenge mit der in der Gesamtmenge enthaltenen Teilmenge gleichgesetzt. Das ist sachlich schlicht FALSCH!

Bei einer seriösen Berichterstattung ist dies entsprechend zu berücksichtigen und nicht kommentarlos  gleichzusetzen!

Techniker Krankenkasse (TK)
Neuen Untersuchungen zufolge erreichen jedoch 91 Prozent der Frauen und 82 Prozent der Männer nicht den empfohlenen Vitamin D-Spiegel im Blut (25-Hydroxyvitamin D-Konzentrationen unter 50 nmol/l werden dabei als unzureichend definiert). (>>)

Die gesamt Unterversorgung beläuft sich gemäß RKI zwar nicht auf 80 %, aber immerhin doch auf rund 60 % der deutschen Bevölkerung – wenn man andere Grenzwerte heranzieht (wie hier z. B.), ist es noch nicht mal gänzlich ausgeschlossen, dass sogar die 80% hinkommen (siehe auch TK rechts).

plusminus: Setzen, sechs!

Die „Vordergründigkeit“ der plusminus-Sendung erklärt sich wie folgt.

Mythos
In einem weiteren Sinn bezeichnet Mythos auch Personen, Dinge oder Ereignisse von hoher symbolischer Bedeutung oder auch einfach nur eine falsche Vorstellung oder Lüge. (>>)

Plusminus spricht vom „Mythos der Unterversorgung“!

30,2 Prozent der Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren entsprechen überschlägig rund 23 Millionen Menschen!! (>>)
23 Millionen Menschen, die einen Mangel an Vitamin D aufweisen!!

Rund 60 Prozent der Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren entsprechen überschlägig rund 45 Millionen Menschen!!
45 Millionen Menschen, die eine Unterversorgung an Vitamin D aufweisen!!

Angesichts dieser Zahlen von einem „Mythos“ zu reden, ist für mich schlicht eine Frechheit! In meinen Augen aber ein klarer Beleg dafür, dass es plusminus nicht in erster Linie um irreführende Werbung ging, sondern darum, das Thema Vitamin D, und jeden der sich damit beschäftigt, als belanglos darzustellen!

plusminus: Setzen, sechs!

In dem Stil geht es weiter:

Suggestion
Der Begriff Suggestion wurde im 17./18. Jahrhundert eingeführt und bezeichnet die manipulative Beeinflussung einer Vorstellung oder Empfindung mit der Folge, dass die Manipulation nicht wahrgenommen wird oder zumindest zeitweise für das Bewusstsein nicht abrufbereit ist. (>>)

plusminus spricht zum Aspekt „Bluttests“ davon, dass „die Krankenkassen aufstönen“ und „die Kosten im vergangenen Jahr allein 87 Millionen Euro betrugen“.

Mehr Suggestion geht kaum noch!

Wer das liest und sich zuvor nicht explizit mit dem Thema beschäftig hat – sicherlich die Mehrheit der Bevölkerung -, wird sofort den Schluss ziehen (müssen), dass die Krankenkassen die Kosten für die Bluttests standardmäßig übernehmen.
Tun sie aber nicht!
(im Standardfall ist dies eine IGeL-Leistung)

Darüber hinaus: selbst wenn die plusminus’sche Suggestion keine Suggestion sondern Fakt wäre, es fehlt die seriöserweise anzustellende Gegenrechnung:

In den USA hat man zum Beispiel festgestellt, dass etwa eine Milliarde US-Dollar ausgegeben werden müsste, um die ganze Bevölkerung mit genügend Vitamin D3 zu versorgen. Gleichzeitig könnte man jedoch sechzehn bis fünfundzwanzig Milliarden US-Dollar einsparen, weil die Anzahl chronischer Krankheiten so drastisch zurückginge. Dies ist denn auch der Hauptgrund, weshalb die heutige Medizin immer noch die Augen vor dem Vitamin D verschließt: Es ist einfach zu preisgünstig und zu wirkungsvoll. (>>)

Ich habe letztlich keine Ahnung, ob man diese Daten als realistisch bewerten darf.
Nehme ich allerdings meine eigenen Erfahrungen als Bewertungsgrundlage, bin ich geneigt, dies zumindest dem Grunde nach zu tun!

plusminus: Setzen, sechs!

Evidenz:
Evidenz ist die unmittelbare kognitive Nachvollziehbarkeit eines Zusammenhangs. In der Medizin bezeichnet Evidenz den empirisch erbrachten Nachweis des Nutzens einer diagnostischen oder therapeutischen Aktion. (>>)

Zurück zu Prof. Dr. Schatz und seiner „Meinung über Vitamin D auf der Basis von Evidenzen“.

Korrekt, er durfte seine Meinung äußern – in „aller Ausführlichkeit“, in sage und schreibe vier kurzen Sätzen und 44 Worten. Es mag ja sein, dass Herr Prof. Dr. Schatz seine Meinung auf irgendwelchen Evidenzen gründet. Der plusminus-Beitrag zeigt vieles, von einem „empirisch erbrachten Nachweis des Nutzens einer diagnostischen oder therapeutischen Aktion“, welche(r) die Behauptungen von Prof. Dr. Schatz belegen könnten, kann ich jedoch keine Spur entdecken.

Im Gegenteil, die von plusminus zitierte Aussage von Herrn Prof. Dr. Schatz, dass „Alle anderen Begründungen für eine Vitamin-D-Einnahme spekulativ sind“, wird von einer von plusminus selbst verlinkten Querschnittsstudie zur Abschätzung des Vitamin-D – Satus ad absurdum geführt.

(exemplarisch Seite 66)
Auch für bestimmte Carcinomarten wie Colon-Ca oder Mamma-Ca zeigte sich, dass das Auftreten dieser Erkrankungen von der Höhe des Vitamin-D-Spiegels abhängig ist (Garland 1989). Personen mit 25-OH-VitD-Werten von mindestens 30 ng/ml scheinen ein deutliches geringeres Risiko für solche Erkrankungen zu haben, als Vergleichspersonen mit niedrigeren Werten. Personen mit Werten von weniger als 16 ng/ml hatten ein etwa 70% höheres Risiko (Garland 2006).

Ein solches Studienergebnis noch als „spekulativ“ zu interpretieren, halte ich gelinde gesagt für nicht statthaft.
Es ist einfach unglaublich, für so einen manipulativen, öffentlich-rechtlichen Schund bezahlen wir auch noch Zwangsgebühren .

plusminus / Prof. Dr. Schatz: Setzen, sechs!

So leid es mir tut, aber das war immer noch nicht alles!

Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) – also im Grunde Herr Prof. Dr. Schatz – zeichnet Frau Berner als Autorin des plusminus- Fernsehbeitrags mit dem DGE-Medienpreis aus.

Aufklären – auch wenn es weh tut. Auch das ist Aufgabe guter journalistischer Arbeit, so die Jury.

Ich erspare euch jeglichen weiteren Kommentar meinerseits – ich will diesen Beitrag jungendfrei halten -, außer:

plusminus / Prof. Dr. Schatz: Setzen, sechs!

An anderer Stelle schrieb ich:

„Wer sich durch die üblichen, etablierten Medien gut informiert fühlt, ist schlecht informiert.“

Wieder mal – wie so oft – wurde meine Meinung bestätigt. Sobald man etwas genauer hinschaut – was leider viel zu wenige machen -, eröffnen sich einem hinter der seriösen Maske viel zu häufig hoch manipulative, letztlich faktenfreie bzw. faktenfalsche Abgründe der Berichterstattung.
Ich kann nur empfehlen, dies mitzunehmen und zukünftig entsprechend skeptisch bzw. misstrauisch „Mainstream“ zu „genießen“ – oder es einfach gleich sein zu lassen .


Ein weiteres Beispiel:

Bericht »Gesundheit in Deutschland 2015«

des Robert-Koch Institus (RKI), Dezember 2015 (>>, direkt zur *pdf)

Zitat:

Serumanalysen haben gezeigt, dass die Versorgung mit Vitamin D in der Bevölkerung zwar niedrig ist, bei der Mehrheit der Bevölkerung aber kein klinisch relevanter Vitamin D-Mangel vorliegt [19, 20].

Suggestion: Alles in Ordnung!

Die Quelle [19] für diese Aussage, ist folgende interessante, unbedingt lesenswerte Studie: „Vitamin D status among adults in Germany – results from the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1)“

Daraus dieses Ergebnis:

More than half of the population (61.6 %) had serum 25(OH)D levels < 50 nmol/l, 30.2 % had levels < 30 nmol/l, and 11.8 % had levels > =75 nmol/l.

Das sind die Werte, welche wir von weiter oben schon kennen, nämlich u.a. aus der bereits aufgeführten und – nebenbei sei es nochmals erwähnt – auch von plusminus verlinkten „GESUNDHEITSBERICHTERSTATTUNG DES BUNDES | GEMEINSAM GETRAGEN VON RKI UND DESTATIS (Dezember 2016“.

Warum greift der vielfach von Medien, Behörden (bspw. dem Bundesgesundheitsministerium), öffentlichen Einrichtungen usw. veröffentlichte, verlinkte und zitierte Bericht „Gesundheit in Deutschland 2015“ nicht die vorstehenden, recht eindeutigen Aussagen über den Vitamin D Status in Deutschland auf?
Warum wird dort stattdessen die unscharfe, „im Großen und Ganzen alles in Ordnung“ suggerierende Wischi-Waschi-Formulierung „zwar niedrige Vitamin D Versorgung … kein klinisch relevanter Vitamin D-Mangel“ verwendet?

Ich lehne mich mal aus dem Fenster:
Exakt die Suggerierung, „dass im Allgemeinen doch eigentlich alles gar nicht so schlimm ist“, kann m. A. n. nur der Beweggrund sein, solche Formulierungen in einem solch medienträchtigen Bericht zu verwenden und gleichzeitig auf die Darstellung der vorliegenden, weniger positiven Datenlage zu verzichten.

Alle andere Erklärungen ergeben für mich einfach keinen Sinn.

————–

Es ist frappierend, wie manipulativ in den Berichterstattungen vorgegangen wird; hier am Beispiel Vitamin D aufgezeigt, m. M. n. jedoch generell gültig.
Bedenkt dies stets!

 

 

 

________________________________________________

Vitamin D3 | Kalzium | Vitamin K | Magnesium

Magnesium ist nicht nur an der Regulierung des Blut-Calcium-Spiegels, der Calcium-Resorption und der Verringerung der Calcium-Ausscheidung über den Urin beteiligt (durch Förderung der Parathormon-Sekretion – siehe weiter oben), sondern auch an der Aktivierung des Vitamin D – und ohne Vitamin D keine Calciumresorption.
Achten Sie daher immer auch darauf, zum Calcium die richtige Dosis Magnesium einzunehmen (sei es über eine Nahrungsergänzung oder über eine magnesiumreiche Ernährung). Das Verhältnis von Magnesium zu Calcium sollte mindestens 1 : 2 (Magnesium : Calcium) betragen, kann aber auch zugunsten des Magnesiums noch höher sein. (>>)

Heute ist klar: In diesen Fällen konnte eine Gabe von Vitamin D deshalb nicht zum Ziel führen, weil gleichzeitig ein starker Magnesium-Mangel vorlag. Vitamin D konnte damit nicht in seine aktive Form umgewandelt werden und blieb wirkungslos. Gleichzeitig blockierte der Magnesium-Mangel die PTH-Produktion, was die Rachitis noch verschlimmerte …. Ohne die gleichzeitige Einnahme von Magnesium kann sich eine hochdosierte Vitamin-D-Therapie in diesen Fällen also negativ auswirken, weshalb gerade im Rahmen einer hochdosierten Anfangstherapie sehr zu einer zusätzlichen Magnesium-Supplementation zu raten ist.

Verfälschung von Vitamin-D-Studien durch Magnesium
Der Zusammenhang von Vitamin D mit Magnesium wird erstaunlicherweise von der aktuellen Vitamin-D-Forschung hartnäckig ignoriert. Führt man sich die zentrale Bedeutung von Magnesium im Vitamin-D-Stoffwechsel vor Augen, ist es doch sehr befremdlich, warum bei Studien zur Wirksamkeit von Vitamin D nicht auch der Magnesium-Spiegel mit erhoben wird. (>>)

Vitamin D immer mit Vitamin K2 kombinieren
Die beiden Vitamine wirken synergistisch, bei Substitution von Vitamin D kann es zu einem Mangel an K2 kommen. Dies kann insbesondere bei hohen Tagesgaben über 2 000 IE zu einer Umkehr des ansonsten positiven Effektes des Vitamin D führen, zumindest, was den Einbau von Calcium in die Knochen und den Abbau der Kalkplaques aus den Blutgefäßen betrifft.
Insofern ist es nicht verwunderlich, dass oben genannte Studie ein erhöhtes Sturzrisiko bei Vitamin-D-Gabe ergibt, wenn die Monatsdosis an einem Tag verabreicht wird. In dieser Hinsicht ist die Studie zu hinterfragen, wobei die Auswirkungen auf die Muskelproteine mir noch nicht bekannt sind. (>>)

Gute Erfolge zeigte auch die Kombination Vitamin K2 mit Vitamin D3…(>>)

Vitamin K2 ist einer der wichtigsten Partner von Vitamin D, weshalb die beiden Vitamin möglichst zusammen eingenommen werden sollten. (>>)