Zensor Facebook

– Aluhut aufsetzen :-): Facebook als Werkzeug der Totalüberwachung? Wirklich unvorstellbar? –

Lesedauer: ca. 15 – 20 Minuten

Eckdaten zu Facebook

Folgende Zahlen stammen von allfacebook.de.

Deutschland (September 2013):

  • Über 25 Millionen monatlich aktive Nutzer in Deutschland
  • 18 Millionen monatlich aktive mobile Nutzer (65 % aller deutschen Smartphonenutzer)
  • 19 Millionen täglich aktive Nutzer
  • 13 Millionen täglich aktive mobile Nutzer

Deutschland (März 2019):

  • 32 Millionen Facebook Nutzer pro Monat (29 Million Mobile)
  • 23 Millionen tägliche Facebook Nutzer (22 Millionen Mobile!)
  • 91% Mobile Facebook Nutzer in Deutschland (29 von 32 Millionen)

Weltweit Januar 2019 (Q4 / 2018) (>>):

  • 2,7 Milliarden Menschen nutzen Facebook, Instagram, WhatsApp oder den Messenger, 2 Milliarden davon jeden Tag.
  • 1,52 Milliarden täglich aktive Facebook Nutzer (9% Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr)
  • 2,32 Milliarden aktive Facebook Nutzer
  • 381 Millionen Nutzer in Europa (+ 11 Millionen im Vergleich zum Vorjahr)
  • 93% des Werbeumsatzes werden über Mobile Ads generiert
  • 35.587 Mitarbeiter hat Facebook
  • 500 Millionen Menschen nutzen jeden Tag Instagram Stories
  • 400 Millionen aktive „Facebook Watch“ Nutzer. Im Schnitt über 20 Minuten Videokonsum in Watch.
  • 90 Millionen KMU nutzen Facebook.
  • 7 Millionen aktive Werbetreibende


Allein nur diese Zahlen sollten jeden alarmiert aufhorchen lassen.
Unabhängig von Institution und Sachverhalt, wenn irgendetwas eine dermaßen weitreichende bzw. tiefe, monopolisierte Gesellschaftsdurchdringung erreicht hat, ist ein ächtenswerter Machtmissbrauch quasi vorprogrammiert bzw. ist mithin systemimmanent.

Offensichtlich interessiert das angesichts der Nutzerzahlen jedoch kaum jemanden. Genauso wenig wie die Facebook’sche Manipulation der Nutzer durch „Dark Patterns“. Etwas krass ausgedrückt:

FACEBOOK, die Stasiakte zum Selberschreiben für Profilneurotiker…ich frage, wie die Leute früher, als es diesen DRECK noch nicht gegeben hat, mit ihrem Leben zurechtgekommen sind. Ich kann die Frage gut beantworten…die verblödete Generation Facebook leider nicht mehr! (>>)

Offensichtlich Geistesgestörter guckt aus Busfenster statt auf Smartphone
Berlin (dpo) – Gruselig: Wie zahlreichen Social-Media-Posts besorgter Fahrgäste zu entnehmen ist, schaute ein offenbar geistesgestörter Mann heute in einem Berliner Bus minutenlang wortlos aus dem Fenster, anstatt wie ein normaler Mensch während der gesamten Fahrt auf den Bildschirm seines Smartphones zu starren.

Facebook und Google als Inkarnation
des LifeLog-Programms des Pentagon

Das LifeLog-Projekt des Pentagon bzw. der DARPA1 hatte zum Ziel, den kompletten Lebenslauf jedes einzelnen Menschen auf der Welt zu erfassen. In der entsprechenden Ausschreibung wurde das Ziel wie folgt definiert:

„Das Ziel: ein digitales Protokoll vom Leben eines Menschen zu erstellen, das nicht nur Dokumente wie Fotos, EMails und Bücher enthält, sondern per GPS-Sensor auch eine lückenlose Aufzeichnung des Aufenthaltsorts.“

LifeLog = haltlose
Verschwörungstheorie? Wohl kaum:
Heise.de / Telepolis:
»Nichts geht verloren – oder: Totale Überwachung«
zeit.de:
»Vergessen kann man vergessen – Pentagon-Forscher wollen das ganze Leben im Computerspeicher archivieren«
en.wikipedia.org:

»DARPA LifeLog«

Das Projekt wurde im Jahr 2004 urplötzlich fallen gelassen. »Nicht mal dem Projekt nahestehende Leute wussten, warum überhaupt. Einzige offizielle Erklärung sei gewesen, dass sich die Prioritäten geändert hätten.« Die Meldung von Wired zur Beendigung des Projekts erschien am 04.02.2004 (»Pentagon Kills LifeLog Project.«).
Facebook ging offiziell am 04.02.2004 online (>>)!

Die geplante, weltweite Totalüberwachung wird ohne ersichtliche Gründe urplötzlich – weil die Beteiligten einfach gute Menschen waren und sie ihren Fehler eingesehen haben?  – just zu dem – nennen wir es – „Zeitraum“ beendet, an dem Facebook startet. Zufälle gibt’s!? Es wird Zeit, den Aluhut aufzusetzen: Fortsetzung derselben Sache unter anderem Namen und geschickterer Tarnung? Facebook als eines der Werkzeuge zur Totalüberwachung? Wirklich unvorstellbar?


1
DARPA (frei übersetzt: Organisation für Forschungsprojekte der Verteidigung) ist eine Behörde des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten, die Forschungs-Projekte für die Streitkräfte der Vereinigten Staaten durchführt, u. a. auch Weltraumprojekte. Das jährliche Budget beträgt etwa drei Milliarden US-Dollar (Stand 2012) (Wikipedia)

Regina E. Dugan

Schon mal den Namen Regina E. Dugan gehört? Wahrscheinlich nicht (ging mir auch so). Wenn zu einer Person jedoch die Begriffe DARPA, Google und Facebook in einem Satz genannt werden können, sollte man hellhörig werden:

Regina E. Dugan ist eine US-amerikanische Wissenschaftlerin und Geschäftsfrau. Sie war von 2009 bis 2011 Direktorin der Forschungsgruppe des amerikanischen Verteidigungsministeriums, der DARPA, wechselte anschließend zu Google. Im April 2016 wurde ihr Wechsel zu Facebook bekannt. (mehr bei Wikipedia)

Ergänzend folgendes: Laut des Artikels »DARPA: Die engen Verstrickungen von Google und Facebook mit dem US-Militär« von Herrn Pravdas Seite pravda.tv.com begeisterte sich Frau Dugan bei der DARPA

»unter anderem für soziale Netzwerke und die Möglichkeit, mithilfe von Crowd-Sourcing große Datenmengen auf militärische Relevanz hin zu analysieren.«

Wie gesagt, Zufälle gibt’s!? Nichts von Vorstehendem ist ein stichhaltiger Beweis für irgendwas. Doch wenn sich Zufälle häufen, sollte man zumindest offen für „alternative Sichtweisen“ bzw. „mögliche Unmöglichkeiten“ sein. Der Aluhut bleibt jedenfalls erst mal auf. Recherchiert selbst und schaut, ob er „guten Gewissens“ abgelegt werden kann! Oder ob mglw. vielleicht sogar ein Ganzkörperanzug daraus wird?

Zensor Facebook

(Potentieller??) Machtmissbrauch bei Giganten wie Facebook ist wahrlich keine Bagatelle. Im Rahmen einer möglichen Totalüberwachung ist ein besseres Werkzeug zur weiteren Einengung des ohnehin schon in der Masse vorhandenen „Scheuklappen-Blicks“ kaum vorstellbar. Die Welt wird auf Facebook & Co. kanalisiert bzw. reduziert. Das „alternative“ Drumherum existiert schlicht nicht mehr.

Facebook: Der globale Zensor
Im Jahr 2018 haben Google, Facebook und Twitter die Zensur des Internets enorm verstärkt. Sie haben sich aus Plattformen für den weltweiten Informationsaustausch in massive Zensur-Schleppnetze verwandelt, und sie kontrollieren alles, was ihre Nutzer sagen, tun und denken.

Facebook zensiert alternative Medien – „Das ist erst der Anfang“, meint ein neokonservativer Insider
Bei einer Berliner Konferenz über Sicherheit heischte der neokonservative Hardliner Jamie Fly offenbar nach Anerkennung für die kürzlich durchgeführte koordinierte Zensur alternativer Medien, berichten Max Blumenthal und Jeb Sprague.

Zensur in Deutschland: Facebook-Insiderin in den USA packt aus
Eine Facebook-Insiderin aus den USA bringt Licht in das Dunkel der mysteriösen Reichweitenbeschränkungen, Löschungen und Sperrungen, vermittels derer sich der Social-Media-Riese zum Herrn über Information und Nichtinformation aufspielt.

Allgemeiner gehalten:

Die USA auf dem Weg in die Zensur
Im Schlepptau der Anti-Trump-Bewegung und des Russia-Gate-„Skandals“ macht sich eine verstörende Bereitschaft breit, Dissidenten zum Schweigen zu bringen.

Das Problem der (notgedrungenen?) Inkonsequenz

Unter jedem der vorstehenden, explizit Facebook kritischen Artikel wird „zum Teilen“ auf Facebook & Co. verlinkt. Das allein entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie hinsichtlich Inkonsequenz. Beinahe schon lachhaft ist jedoch folgendes:

Unter obigem ersten Artikel »Facebook: Der globale Zensor«, wird zum »Kampf gegen Googles Zensur!« aufgerufen. »Google blockiert den Betreiber der Seite – die World Socialist Web Site – in Suchergebnissen.« Wir sollen dagegen ankämpfen und »diesen Artikel mit Freunden und Kollegen teilen«, u.a. bei – ja wem wohl? – jawoll, bei Facebook!!
Dem jedoch nicht genug! Einerseits wird großspurig zum Kampf gegen Googles Zensur aufgerufen, andererseits wird jedoch Google Analytics zur Nutzungsanalyse verwendet – mit entsprechender Setzung von Cookies und Übertragung der gewonnenen Daten an Server von Google in den USA (siehe entsprechende Datenschutzerklärung). Google Analytics kann zwar deaktiviert werden. Dazu muss man jedoch selbst aktiv werden und sich erst auf die Seite der Datenschutzerklärung klicken. Hand aufs Herz: Wer macht das schon?
Angesichts dieses – m. E. mächtigen – „Fauxpas“ fällt kaum noch ins Gewicht, dass Facebook auch auf einzelnen Seiten der Website eingebunden wird.

Auch die Homepagebetreiber des Artikels »Zensur in Deutschland: Facebook-Insiderin in den USA packt aus« nutzen Google; in diesem Fall Google AdSense:

Über Google AdSense werden personenbezogene Daten und Informationen, was auch die IP-Adresse umfasst und zur Erfassung und Abrechnung der angezeigten Werbeanzeigen notwendig ist, an die Alphabet Inc. in die Vereinigten Staaten von Amerika übertragen.

»Beim Einsatz von AdSense wird seitens Google ein Cookie gesetzt und die IP-Adresse an Google übermittelt. Die Möglichkeit einer Anonymisierung – wie etwa bei Google Analytics – besteht hier nicht. Ob IP-Adressen personenbezogene Daten darstellen, ist bislang gerichtlich nicht endgültig entschieden. Daneben erfasst und speichert Google AdSense das individuelle Nutzerverhalten, was zu einer umfassenden Profilbildung führt
(datenschutzbeauftragter-info.de)

Berechtigterweise wird u. a. über den Sachverhalt „Zensur in Deutschland“ berichten, aber gleichzeitig wird Google Adsense verwenden? Das hat „Gschmäckle“! Bei Google Adsense geht es zwar vornehmlich um „zielgerichtete“ Werbung usw. Die so erstellten „Nutzerverhalten“ und „umfassenden Profilbildungen“ lassen sich prinzipiell jedoch bestimmt auch hervorragend für andere, werbungsfremde, „zielgerichtete“ Dinge verwenden (wer soll das überwachen bzw. verhindern?). „Zielgerichtet“ kann dann auch das Vorenthalten von Alternativen bedeuten. Das gezielte Vorenthalten von Alternativen ist eine Art der Zensur.

Vorstehende Beispiele gutwillig bewertend, wird das grundsätzliche Dilemma deutlich: notgedrungene Inkonsequenz! Will man digital existent sein, kommt man an den Kolossen Facebook, Google & Co. bedauerlicherweise nicht vorbei. Notgedrungen muss man zur Verbreitung der eigenen Botschaft inkonsequent handeln, andernfalls verschwindet man im digitalen Orkus.

Mich persönlich ereilte diese notgedrungene Inkonsequenz bei der Frage Windows ja / nein? Microsoft Office ja / nein? Wobei ich wenigstens für Outlook eine wirklich gute Alternative im eM Client fand und auch ansonsten – bspw. Browser – nichts von Microsoft nutze.

Adäquate Alternativen

Zumindest für den privaten Gebrauch gibt es in vielen Bereichen immer noch adäquate Alternativen, die genutzt werden sollten. Nur damit kann man Facebook & Co. letztlich wirklich treffen; was m. M. n. dringend geboten ist! Diese Kolosse sind nämlich nur deshalb Kolosse, weil – provokant formuliert – die Masse der Menschen zu bequem, blauäugig, naiv, desinteressiert, einfältig, ignorant, unreflektierend und profilneurotisch usw. daherkommt.

Eine der „adäquaten Alternativen“ ist schlicht die Nichtnutzung! Denkt mal in einem ruhigen Moment wirklich darüber nach! Geht wirklich in euch, und lotet die „Folgen“ aus! Was würde „dramatisches“ geschehen, wenn Facebook, WhatsApp, Google, Twitter usw. nicht mehr – oder wenigestens stark reduziert – genutzt werden würden?
Zusammenbruch der Welt? Was an tatsächlich wichtigen Dingen würde verpasst werden? Vollkommene Isolierung der eigenen Person (dann hat der/diejenigen aber ohnehin ein tieferliegendes Problem, dass mit Facebook & Co. ganz sicher nicht zu lösen ist!)? Wäre das wirklich eine Einschränkung der Lebensqualität? usw. usf. etc. pp. Oder wäre es nicht vielleicht sogar ein Gewinn an persönlicher Freiheit, nicht mehr ein „Social-Media-Sklave“ zu sein?

In jedem Fall würde es (nur potentielle? oder reale?) Überwachung, Manipulation und Zensur signifikant erschweren. Ist dieses Ziel es nicht wert, Enthaltsamkeit hinsichtlich Facebook & Co. zu üben? Ja / nein?