Sand und Lithium könnten knapp werden / Pufferspeicher

Sand könnte knapp werden

Es ist durchaus kein Geheimnis, aber trotzdem kaum zu glauben:
profaner Sand wird knapp.
Das ist per se schon recht interessant. Gewöhnlicher Sand soll knapp werden? Wer bitte denkt denn an so etwas. Ich war jedenfalls verblüfft, als ich es das erste Mal hörte.

Wenn man diesen Umstand dann noch in Bezug auf die steigende Weltbevölkerung und dem wünschenswerten Bestreben des Erhalts – oder der Verbesserung – des Lebensstandards für alle setzt, könnte das geradezu dramatische Folgen haben (kein Scherz, es scheint schon loszugehen).

Auch und gerade im Zusammenhang mit der „Energiewende“ ist das m. E. ein ernstzunehmendes Thema.

 

Pufferspeicherung erneuerbarer Energien

Wie ich das sehe, ist das große Problem der Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie die Speicherung.

Einer der aktuellen Fortschritte in der Speichertechnologie sind offenbar Akkus mit Sand und Glas (also eigentlich auch Sand) (Bsp. hier und hier).
Wenn „erneuerbare Energien“ weltweit im großen Stil eingesetzt werden, generiert dies einen sicherlich nicht unerhebllichen, zusätzlichen Bedarf an Sand. Und dann?

Lithium

Mit Lithium besteht gemäß dieses interessanten Artikels – er bezieht sich dabei auf eine Empa-Studie – das gleiche Problem.
Um die Elektromobilität bis zum Jahr 2100 global, in allen Ländern – einschließlich bspw. China – und allem drum und dran einzuführen, reichen die Lithium-Vorräte gerade aus.

Das klingt bis hierher zumindest für die nähere Zukunft nicht schlecht – und 2100 bin ich eh schon Humus.
Allerdings reicht es noch nicht mal, um 1% der Energie in einem globalen Stromverteilnetz zu puffern.
(Annahmen: Einspeisung ausschliesslich aus erneuerbaren Energien, 10 Mrd. Menschen, 2000-W-Gesellschaft, Energiedichte der Lithium-Batterien rund 5 Wh pro Gramm Lithiumgehalt).

Momentan wird noch anders „gepuffert“:

Netz-Stabilisierung kostete 2017 fast eine Milliarde Euro und könnte nach der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke 2022 laut Bundesnetzagentur sogar auf bis zu vier Milliarden Euro bundesweit anwachsen.“

Ich will nicht per se alles schlecht reden. Angesichts des drohenden Peak Oil (eigener Beitrag: Ist Erdöl wirklich ersetzbar?) sehe ich zur zukünftigen Energieversorgung derzeit keine nachhaltig brauchbare Alternative, als verstärkt auf „erneuerbare Energien“ zu setzen (Atomstrom? Never!).
Aber dieser grassierende Dogmatismus ist einfach nicht auszuhalten. Insbesondere, wenn man die vielen Probleme bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien berücksichtigt, sollte man bescheiden realistisch bleiben bzw. werden.

Es zeigt sich immer das gleiche Problem: es gibt einfach nicht genügend Ressourcen – ganz gleich, um was es geht – um eine Population von acht, neun, zehn… Milliarden Menschen dauerhaft und ausreichend zu versorgen.
Ich hoffe nur, dass es die nächsten 30 Jahre noch funktioniert, danach bin ich eine Ressource für die Wurm-Population .