Vorbemerkungen
Ich wollte schon immer mal meine persönliche Bewertung einiger Punkte hinsichtlich ihrer Wirkungsweise im und auf das debitistische System zusammenstellen (auch wenn’s keinen interessiert ) – was mit vorliegendem Beitrag nun geschehen ist.
Die *pdf-Version könnt ihr HIER einsehen.
Debitismus kurz vorgestellt
Wie mehrfach aufgezeigt, leben wir in einem debitistischen (alias kapitalistischen) Wirtschafssystem.
Grundwissen darüber, wird an dieser Stelle vorausgesetzt (ich kann nicht jedes Mal bei Adam und Eva anfangen ). Ein Kernsatz zur Systembeschreibung lautet:
“Der Kapitalismus ist ein Kettenbrief-System. Er lebt vom Schneeball-Effekt. Im Kapitalismus müssen immer neue Schulden gemacht werden, um die alten Schulden bedienbar zu halten.“
Bestehende Schulden müssen permanent beglichen werden. Die unablässige Generierung von neuen Schulden ist daher das Fundament zum Funktionieren des Systems. Dabei muss die Summe der im Zeitraum X neu geschaffenen Schulden unbedingt größer sein, als die in diesem Zeitraum zurück zu zahlende Schuldensumme (= zusätzliche Schulden netto). Nur der zusätzliche Schuldenanteil steht zum zusätzlichen Wirtschaften frei zur Verfügung (zusätzliches / gesteigertes BIP).
Schuldner- / Kreditnehmerkategorien
Die Schulden- bzw. Kreditnehmer lassen sich grundsätzlich in vier Kategorien einteilen:
- Zentralmacht / Staatsmacht (>)
- Unternehmen / Selbständige (Kioskbetreiber, Ingenieurbüros, KFZ-Hersteller, Baufirmen usw. usf.) (>)
- Privatpersonen (Arbeitnehmer, Angestellte, Staatbedienstete usw.) (>)
- Banken / Kreditinstitute (>)
Wichtig (!!) hierbei ist die „funktionsbezogene“ Staffelung der Kreditnehmergruppen. Diese sieht prinzipiell wie folgt aus:
Kategorie / Gruppe | Status | „Funktion“ | Bemerkungen |
1. Zentralmacht / Staatsmacht | Arbeit- geber | Primärer Kreditnehmer | Zwingend erforderlich Vorfinanzierung zur Errichtung und zum Erhalt der Macht (>>); Prägnantes Beispiel: Bundesbesoldungsgesetz: „Dienstbezüge … werden monatlich im Voraus gezahlt“. Einnahmen: Steuern / Abgaben |
==> 1.1 (3.) Privatpersonen: Staatsbedienstete | Arbeit- nehmer | Sekundäre Kreditnehmer | Kreditaufnahme ist nur auf Basis der vom primären Kreditnehmer „1. Zentralmacht / Staatsmacht“ bezahlten Gehälter möglich!! Einnahmen: Gehalt |
2. Unternehmen / Selbstständige | Arbeit- geber | Primäre Kreditnehmer | Vorfinanzierung von Produktionsstätten und -materialien, Steuern / Abgaben, Gehälter (inkl. staatliche Steuern–/ Abgaben etc. der Arbeitnehmer), usw. mit dem Ziel der Gewinngenerierung (andernfalls droht auf absehbare Zeit die Pleite). Ohne die vorangehende Verschuldung der Unternehmen / Selbstständigen ist die „sekundäre“ Verschuldung von Arbeitnehmern nicht möglich!! Einnahmen: Verkaufserlöse von was auch immer |
==> 2.1 (3.) Privatpersonen: Arbeitnehmer | Arbeit- nehmer | Sekundäre Kreditnehmer | Kreditaufnahme ist nur auf Basis der vom primären Kreditnehmer „2. Unternehmen“ bezahlten Gehälter möglich!! Einnahmen: Gehalt |
Allgemeines zu Nachstehendem
Das „System Debitismus“ ist ein stark dynamisches. Unzählige Faktoren beeinflussen die Fähigkeit und den Willen überhaupt neue Schulden aufzunehmen bzw. aufnehmen zu können und diese auch begleichen zu können. Einige dieser Faktoren möchte ich im Folgenden auf ihre „Wirkungsweise“ bewerten.
Wobei ich bei nachstehenden Auflistungen keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe. Auch kann ich die einzelnen Punkte nicht wirklich detailliert ausarbeiten, obwohl dies stellenweise absolut angebracht wäre; das würde einfach den Rahmen sprengen. Ich muss mich auf allgemeine Erläuterungen zum allgemeinen Verständnis beschränken! Manche Punkte lassen sich nur schwer voneinander abgrenzen und müssten eigentlich im Paket betrachtet werden; aber auch das würde zu weit führen. Außerdem gebe ich meine Sicht der Dinge wieder; davon abweichende Meinungen sind zumindest teilweise zulässig .
Ich gebe jedoch zu bedenken (!!), dass es sich um eine Bewertung aus rein debitistischer Systemsicht für die BRD handelt. Es geht – wie oben beschrieben – um „die Fähigkeit und den Willen überhaupt neue Schulden aufzunehmen bzw. aufnehmen zu können“. Dazu gehört auch, dass diese laufend beglichen werden müssen!!
Das „System Debitismus“ beeinflussende
Faktoren und ihre Wirkungsweise
Zentralmacht / Staatsmacht | ||||
Unabdingbare Voraussetzung bzw. Verursacher / Auslöser für kreditbasiertes Wirtschaften | Primärer Kreditnehmer | ||||
!! Staatsmacht per se und insbesondere Staatsmachtverschuldung ist grundsätzlich so klein wie möglich zu halten !! „Staatsschulden sind gut. Die Staatsverschuldung ist schlecht.“ (>>) . | ||||
Funktion / Aufgaben / Ausgaben | Bewertung der Wirkungsweise | Bemerkungen | ||
Positiv | negativ | neutral | ||
Rechtssicherheit (Gerichte, Polizei etc.) | Entfällt, da ohne diese „Institutionen“ von vornherein keine Zentralmacht / Staatsmacht und somit auch kein kreditbasiertes Wirtschaften darstellbar ist. Die „Ausformung“ bzw. „Ausprägung“ dieser Institutionen ist natürlich stark diskussionswürdig, würde hier jedoch den Rahmen sprengen. Grundsätzlich ist jedoch immer zu bedenken: Eine Staatsmacht / Zentralmacht mit ihren Ausführungsorganen ist nichts anderes als „organisierte Gewalt“. | Niemand verschuldet sich oder gibt Kredite, wenn es nicht für beiden Parteien Rechtssicherheit gibt. Nur mit bestehender Rechtssicherheit ist die Gesellschaft „durchprivatisierbar“ – ein elementarer Pfeiler zum Funktionieren bzw. zur Verlängerung des debitistischen Durchlaufs (nur unternehmerische und drauf basierend private Kredite können produktive Kredite sein). | ||
innere Sicherheit (Polizei etc.) | Gewährleistung der Rechtssicherheit durch Umsetzung der bestehenden Strafbewehrung bei Nichteinhaltung der Gesetzte, Regeln usw. und somit essentiell. | |||
äußere Sicherheit (Militär etc.) | Befriedigung des Schutzbedürfnisses der Bevölkerung sowie mitunter realer Schutz der Bevölkerung vor territorialen Angriffen fremder Mächte. Erweiterung der eigenen Machtpräsenz und somit Erweiterung der kreditären Basis (Kolonialisierung, römisches Reich, USA usw.) | |||
Löhne / Gehälter / Pensionen usw. | Wie vorstehend dargestellt, sind die Existenz des Staatsmachtapparats an sich und somit auch die Zahlungen von entsprechenden Gehältern nicht in Frage stehend! Das liegt sozusagen in der Natur der Sache! Es geht an dieser Stelle auch nicht darum, ob die geleistete Arbeit im öffentlichen Dienst im Einzelnen „gerecht“ entlohnt wird oder nicht! Es geht um debitistisch Grundsätzliches! Und diesbzgl. ist es im Prinzip ganz einfach: Die Gehälter müssten so niedrig wie möglich sein! Am besten sollte umsonst gearbeitet werden . Der öffentliche Dienst hängt am Tropf der Staatsmachtverschuldung, welche letztlich keinen Mehrwert schafft. Jedem sollte klar sein, das jedwede Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst den Pleite-Countdown ein klein wenig beschleunigt. Ein gewichtiges Problem ist außerdem die fehlende freie Lohnfindung: „Die Besoldung der Beamten, Richter und Soldaten wird durch Gesetz geregelt.“ BEDARFSabhängige Lohnsteigerungen oder –minderungen gibt es in diesem starren Korsett im Grunde nicht ==> Nährboden für Fehlallokationen. Darüber hinaus werden „Die Dienstbezüge … monatlich im VORAUS gezahlt.“: Staatsmachtvorfinanzierung = Staatsmachtverschuldung! | |||
soziale Absicherung / Absicherung Grundbedürfnisse | Hungerleidende ohne Obdach können nicht als potentiellen Kreditnehmer fungieren. Der Mensch muss funktionsfähig gehalten werden. Die Überbrückung von Notsituationen ist dabei durchaus hilfreich. Wer sich in seinem Lebensgefüge sicher fühlt, ist eher bereit, ein verschuldungstechnisches Risiko einzugehen. Debitismus per se ist axiomatisch! Die innere Ausformung nicht. Da wir ohnehin nicht drumherum kommen, ist die „Formgebung“ mit sozialer Absicherung sicherlich nicht die schlechteste Umsetzung. Über die „Ausformungen“ im Detail (Hartz IV, Arbeitslosengeld, Renten, Kindergeld etc.) könnte man Bücher füllen und berechtigterweise intensiv diskutieren. Geht an dieser Stelle natürlich nicht. Das Prinzip sehe ich jedoch positiv! | |||
Immigration / Einwanderung | „Negativ“ deshalb, weil es bei Einwanderung extrem auf die Umstände ankommt. Grundsätzlich sind potentielle, zusätzliche Kreditnehmer angesichts der für die BRD prognostizierten, stark rückläufigen Bevölkerungsentwicklung positiv zu bewerten. Debitistisch positiv setzt allerdings voraus, dass der allergrößte Teil der Einwanderer bereits zum Zeitpunkt der Einwanderung, zumindest in nennenswerten Ansätzen, die erforderlichen Fähigkeiten besitzen, primäre (Unternehmen / Selbständige) oder sekundäre (Arbeitnehmer) Kreditnehmer werden zu können (und nur, wenn diese Voraussetzung gegeben wäre, würde die Anzahl der Einwanderer eine nur untergeordnete Rolle spielen!). Wird dies nicht ausreichend berücksichtigt – so wie es m. E. in den letzten Jahren geschehen ist -, schlägt es ins Gegenteil um: andere müssen sich für die Einwanderer verschulden. „Andere“ ist zunächst mal der Staat (Alternative: höhere Steuern / Abgaben, dann sind es die Unternehmen und Privaten, was jedoch niemals im ausreichenden Maße vom Staat eingefordert werden kann), was eben negativ zu bewerten ist. Insbesondere dann, wenn die Konjunktur wieder nachlässt – und das wird sie m.M.n. „demnächst“, das wird unschön, fürchte ich (momentan werden die Probleme noch von den sprudelnden Steuereinnahmen kaschiert, die letztlich von China, Indien, USA usw. generiert werden (unsere Exporte), das wird nennenswert wegfallen). Negativ bewertet wird also nicht Einwanderung an sich, sondern die Art und Weise. (weiteres SIEHE UNTEN1)) | |||
Wasserversorgung | In diesem Punkt bin ich uneins. Einerseits ist die Welt auch bei der Privatisierung der ehemals staatlichen Konglomerate wie Post, Telekom und Stromerzeugern nicht untergegangen – entgegen der damaligen Befürchtungen. Warum sollte das bei der Wasserversorgung anders sein (wenn richtig umgesetzt!!). Andererseits ist die Wasserversorgung DIE elementare Lebensgrundlage. Jedes Risiko einer unzureichenden oder potentiell für einige ggfs. nicht mehr bezahlbaren Versorgung ist auszuschließen. Ich kann mich einfach nicht abschließend auf eine Seite schlagen. Daher neutral. | |||
Subventionen | Staatsmacht-Subventionen sind Wettbewerbsverzerrungen sondergleichen und m. E. daher grundsätzlich zu missbilligen. Wenn etwas nicht von sich aus „lebensfähig“ ist, ist offensichtlich nicht genügend Bedarf / Nachfrage vorhanden. Künstliche Lebenserhaltung sichert vielleicht politischen / staatlichen Einfluss und Wählerstimmen, rein systembetrachtend sind sie, da letztlich Staatsmacht-Verschuldung und beinahe immer Fehlallokationen darstellend, ein signifikanter Negativfaktor (siehe nachstehendes Bsp. Flughafen Kassel-Calden). Anmerkung: Nur weil Staatsmacht A mit der Subventionierung von Unternehmen X und Sportler Y anfängt und Staatsmacht B daher beinahe schon gezwungenermaßen nachzuziehen muss, ändert sich nichts an der grundsätzlichen Fehlerhaftigkeit! | |||
Flughafen Kassel-Calden | Gegen Projekte wie dem Flughafen Kassel-Calden und Vergleichbaren müsste die Bevölkerung eigentlich auf die Barrikaden gehen und eine begrenzte Revolution anzetteln. Solche Dinge beschleunigen den unausweichlichen Systemzusammenbruch beträchtlich! Ein absolutes „No-Go“!! Flughafen Kassel-Calden: Millionengrab schließen | Was ist Deutschlands peinlichster Flughafen? Soll niemand sagen, man konnte es nicht kommen sehen: ein Artikel aus dem Jahr 2010: Flughafen Kassel-Calden stoppen | |||
Kultur, Sport, Kunst usw. | Siehe vorstehend „Subventionen“. Ergänzung: Mir erschließt sich bspw. nicht die Notwendigkeit permanent `zig Millionen Euro für Sportsoldaten und Sportpolizisten usw. sowie generell für die Förderung von Spitzensport auszugeben. Ich mag Sport. Milliarden Euro Kosten für die Austragung einer Fußball-WM u.v.m. sind debitistisch gesehen jedoch hochgradiger Unfug! | |||
Rettung vor Insolvenzen (grundsätzlich) | Insolvenzen sind ein „natürlicher“ Bestandteil des debitistischen Systems. Es gelten dieselben Aussagen wie bei obigem Punkt „Subventionen“: „Wenn etwas nicht von sich aus „lebensfähig“ ist … etc. pp“. Insolvenzen sind ordentlich abzuwickeln und nicht zu subventionieren! Im Prinzip gilt dies auch für Banken / Kreditinstitute! Sie stellen jedoch einen Spezialfall dar (siehe nachstehend) | |||
Rettung vor Insolvenzen (Banken / Kreditinstitute) | Banken / Kreditinstitute sind insbesondere aus Sicht der Staatsmacht ein Spezialfall. Banken finanzieren – von der Staatsmacht selbst so organisiert – die Staatsmacht zum größten Teil und sitzen dadurch am längeren „Beeinflussungshebel“. Der Schutz der Banken – zumindest der wichtigsten – vor Insolvenz ist Eigennutz zwecks Machterhalt. Unabhängig davon hat die weltweit verzahnte Verschuldung, im Verbund mit Bevölkerungswachstum und Ressourcenverbrauch usw., mittlerweile Dimensionen erreicht, die nur noch minimale Störungen der Kreditvergabe verzeiht. Wir leben in der Endphase des debitistischen Durchlaufs, das System ist entsprechend enorm fragil. Die Insolvenz einer oder gar mehrerer der „systemrelevanten“ (staatsfinanzierenden) Großbanken wäre in diesem Systemzustand mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich „tödlich“ (bereits 2008, Lehmann Brothers, wurde der vollständige weltweite Systemzusammenbruch nur um Haaresbreite verhindert). Diesbzgl. bin ich – bitte entschuldigt – ausgeprägter Opportunist. Ich habe vielleicht noch 20, 30 Jahre bis zu den Radieschen von unten. Da der Zusammenbruch ohnehin nicht zu verhindern ist, soll er wenigstens bis dahin aufgeschoben werden . Wenn die Rettung einer Bank – und sei sie noch so „raubritterisch“ – die Voraussetzung dafür ist – was wahrscheinlich ist -, bin ich dafür bzw. lehne es zumindest nicht kategorisch ab. | |||
Umweltschutz | Ich bin peripher in diesem Bereich tätig. Abgesehen von der tlw. an Frechheit grenzenden, miesen Bearbeitung und Organisation sowie sinnfreier politischer Färbungen und entsprechender Vorgaben mancher Behörden bzw. deren Mitarbeiter bin ich ob meiner eigenen Erfahrung vom Grundsatz her doch davon überzeugt, dass ohne eine „neutrale“ Überwachungsinstanz vielfach massiv Schindluder getrieben werden würde. Debitistischer Druck hin oder her: bspw. verunreinigtes Grund-/Trinkwasser ist nicht gerade als Durchlauf verlängernd zu bewerten. Ich erinnere an oben: Der Mensch muss funktionsfähig gehalten werden! | |||
Bildung | Diffiziler Punkt! Auch zu Zeiten Hitlers, Stalins, Maos und sonstiger Despoten bzw. unzähliger menschenverachtender Staatsmachtgebilde wurden Schüler „Staatsmacht gebildet“. Staatsmacht organisierte Bildung ist immer auch Staatsmacht-Manipulation. Auch jetzt bei uns; andernfalls würde es keine Schulgesetze geben. Und ohne Parteibuch geht in den Kultus- und Bildungsministerien im Grunde nichts. (Blinde) Gefolgschaft von was auch immer ist größtenteils anerzogen. Schulische Inhalte sind entsprechend des gerade herrschenden Systems eingefärbt. Ein potentiell gefährlicher Zustand –oder wird man bspw. mit einem Kriegsgen geboren? Andererseits sehe ich keine gescheite private Alternative. Erstens, weil selbst bei einem hypothetischen weitgehend privat organisierten Bildungssystem die rechtlichen Rahmenbedingungen weiterhin von Seiten der Staatsmacht kommen würden (von wem auch sonst?). Zweitens wäre damit nur dann Geld zu verdienen (warum sonst sollte jemand privates Bilden?), wenn die Eltern ordentlich zur Kasse gebeten werden würden. Das würde Kinder von Geringverdienern quasi vom Bildungssystem ausschließen – was nicht akzeptabel ist. Drittens bin ich mir ziemlich sicher, dass man bspw. mit einer „Bertelsmann-Grundschule“ den Teufel mit dem Beelzebub austreiben würde. Alles in allem enthalte ich mich daher der Stimme . | |||
Verwaltung / Bürokratie | „Verwaltung“ ist ein notwendiger Organisationsakt. „Bürokratie“ ist ein die Organisation lahmlegender Akt! Deutschland erstickt an überbordender Bürokratie. Überregulierungen in allen Bereichen. Dass der öffentliche Dienst die Steuerzahler zu viel Geld kostet, finden gemäß forsa-Umfrage aus 2018 jedoch lediglich 32 Prozent der Bürger. Im Jahr 2007 waren es noch 58 Prozent. Ob wohl unsere Nachwuchs“bildung“ (siehe vorstehend) mit diesem steigenden Staatsmachtwohlwollen etwas zu tun hat? Das „jeder zweite Student Beamter werden will“ passt jedenfalls ins Bild! Wie auch immer, aus debitistischer Sicht ist eine Bevölkerung im Staatsmacht-Tiefschlaf der GAU! Wie wahnsinnig sozial die teure Staatsmachtbürokratie sein kann: „Wie die Bürokratie der Sozialämter die Menschen in die Armut treibt, die sich nicht wehren können“ |
„Legende“ für „positiv“ und „negativ“ (auch für die weiteren Tabellen): = stark, = mittel, = schwach (stark, mittel oder schwach „neutral“ gibt es nicht )
1) Anmerkungen zum Faktor Einwanderung:
Die Probleme lassen sich effektiv und nachhaltig nur an der Wurzel lösen, den Herkunftsregionen.
Tacheles(!!), Bsp. Afrika:
Gemäß Prognose 2017 der UNO verdoppelt sich die Bevölkerungszahl Afrikas bis zum Jahr 2050 auf ca. 2,5 Milliarden Menschen; bis zum Jahr 2100 wird eine Steigerung um circa den Faktor 3,5 auf in etwa 4,5 Milliarden Menschen erwartet. Nur zur Verdeutlichung: in den nächsten gerade mal rund 30 Jahren soll Afrikas Bevölkerung um rd.
1,3 Milliarden Menschen anwachsen; das entspricht der gesamten Bevölkerungszahl Chinas! Das trägt ein ungeheures (weiter steigendes) Migrationspotential in sich! Primäre Zielregion wird m.E. wie bisher Europa sein (wir reden über Größenordnungen im mehrere MILLIONEN-Bereich: siehe UN-Migration Report 2017: Highlights)! Dazu müssen Lösungen gefunden werden; dauerhafte ungehinderte Immigration nach Europa / Deutschland ist sicherlich KEINE! Weder für Europa / Deutschland, noch für die Herkunftsregion Afrika und die emigrierenden Menschen selbst!
Humanität kann nur so lange ausgeübt werden, wie das debitistische System in Europa / Deutschland noch funktioniert! Die vorliegenden Migrationspotentiale gefährden diese Funktionsfähigkeit – wenn sie sich ungehindert entfalten können! NIEMAND gewinnt etwas, wenn das System zusammenbricht (ich weiß, diese Option hat momentan wieder mal niemand auf dem Schirm, dadurch ist sie aber nicht weniger real; sie wird uns, meiner Überzeugung nach, in nicht allzu ferner Zukunft wieder beschäftigen! (2008 kam auch „überraschend“, es war kurz vor dem weltweiten Totalzusammenbruch!)). Ihr werdet sehen, was für Diskussionen und in welcher Intensität dann aufbranden werden!!
Nein, echte Lösungen, die den Namen wirklich verdienen, können nur in Afrika selbst umgesetzt werden. Es muss gelingen, vor Ort in Afrika aus den Menschen primäre und sekundäre Kreditnehmer zu machen – das muss das Ziel sein!
„Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben.“ (Konfuzius)
Das braucht Zeit!! Bis dahin – und / oder im Falle des Misslingens – bleiben angesichts der oben dargestellten Größenordnungen im Prinzip drei Optionen:
- Millionen Migranten werden legal ungehindert eingelassen. Afrika blutet aus; die Zurückgebliebenen stehen vor einem Trümmerhaufen ohne jegliche Perspektive (ist das human?). Afrika ist verloren(!), was die gesamte Welt nach und nach mit runterreißen könnte. Diese Menge an Menschen ist debitistisch und auch sozial-gesellschaftlich nicht schadlos integrierbar. Die europäischen Staaten werden erheblich ihre Verschuldung hochfahren müssen; Steuern / Abgaben werden steigen. Das debitistische System steht vor der Zerreißprobe, mit der realen Option des Zusammenbruchs!
- Millionen illegaler Migranten werden erst auf ihrem Weg nach oder erst in Europa erfasst. Es wird weiter tausende Tote bei der „Überfahrt“ geben. Menschenunwürdige Sammellager entstehen / bestehende werden ausgeweitet: sozialer Sprengstoff. Die Rückführung des Großteils der Menschen verschlingt Unsummen und tritt die Menschenwürde mit Füßen.
- Es wird dafür Sorge getragen, dass die Millionen Migranten Afrika erst gar nicht verlassen. Die Grundlage für eine debitistisch verkraftbare, geregelte Einwanderung.
Das alles hat nichts mit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit oder rechtem Gedankengut zu tun. Es ist eine nüchterne Betrachtung der wahrscheinlichen Folgen, sofern die UNO-Prognosen auch nur ansatzweise eintreten.
Es geht dabei nicht um wirklich Hilfsbedürftige; selbstverständlich muss diesen Menschen geholfen werden. Ist die undifferenzierte „Gießkannen-Einwanderung“ das richtige Mittel dafür („Bleiberecht für alle Migranten“)? Ist die Aushebelung des Rechtsstaates die richtige Grundlage dafür? Zitat aus einem Beschluss des Oberlandesgerichts (OLG) Koblenz vom 14.02.2017:
„Zwar hat sich der Betroffene durch seine unerlaubte Einreise in die Bundesrepublik nach §§ 95 Abs. 1 Nr. 3, 14 Abs. 1 Nr. 1, 2 AufenthG strafbar gemacht. Denn er kann sich weder auf § 15 Abs. 4 Satz 2 AufenthG noch auf § 95 Abs. 5 AufenthG i.V.m. Art. 31 Abs. 1 GFK berufen. Die rechtsstaatliche Ordnung in der Bundesrepublik ist in diesem Bereich jedoch seit rund eineinhalb Jahren außer Kraft gesetzt und die illegale Einreise ins Bundesgebiet wird momentan de facto nicht mehr strafrechtlich verfolgt.“
(Quelle: Justizportal Rheinland-Pfalz, OLG Koblenz 1. Senat für Familiensachen, Entscheidungsdatum: 14.02.2017, Aktenzeichen: 13 UF 32/17, ECLI: ECLI:DE:OLGKOBL:2017:0214.13UF32.17.0A, Dokumenttyp: Beschluss)
Unternehmen, Selbständige / Arbeitnehmer | ||||
Unternehmen, Selbstständige = Primäre Kreditnehmer / Arbeitnehmer = sekundäre Kreditnehmer | ||||
„Im Kreditgeldsystem (heute) können zusätzliche Arbeitskräfte nur eingestellt werden, indem sich die Unternehmer zunächst verschulden, um die Löhne vorfinanzieren zu können. Die Unternehmer (alle, sub summa!) haben keine Truhe im Keller, in die sie greifen könnten, um die Löhne zu bezahlen und nur zu verstockt sind, es zu tun und um endlich Vollbeschäftigung zu erreichen.“ (>>) | ||||
Funktion / Aufgaben / Ausgaben | Bewertung der Wirkungsweise | Bemerkungen | ||
Positiv | negativ | neutral | ||
Löhne / Gehälter | Wie hoch dürfen / müssen Löhne sein? Weitschweifiges Thema! Ich versuch es einigermaßen kompakt zu halten (was mit leider nicht gelungen ist ): Eine Seite der Medaille (DAS müssen die Arbeitnehmer kapieren!): Im Prinzip müssen Löhne so niedrig wie es irgendwie geht sein! Auch hier wäre umsonst arbeiten angebracht . Die Verschuldung der Unternehmer durch Vorfinanzierung der Löhne muss laufend beglichen werden. Je geringer die Löhne => umso geringer die notwendige Verschuldung => umso leichter fällt die Schuldenbegleichung! Ein diesbzgl. elementarer Punkt ist die bereits vorhandene Verschuldung der Privaten in Deutschland. Hier scheint ein gewisser Sättigungsgrad erreicht, der zusätzliche Neuverschuldung / Kreditaufnahme nur noch in bescheidenem bzw. zu geringem Maße „zulässt“ (siehe BuBa: Kredite an inländische Nichtbanken (nicht-MFIs) / insgesamt / Alle Bankengruppen). D. h., andere auf der Welt müssen sich für uns verschulden(!) – das debitistische System ist mittlerweile global, bis in nahezu jeden Winkel etabliert! Um an diesen globalisierten Verschuldungsquellen Chinas, Indiens, USA usw. partizipieren zu können, müssen wir – ob’s gefällt oder nicht – entweder einzigartige, mehr oder weniger konkurrenzlose Waren teuer verkaufen / exportieren bzw. – eher der „Normalfall“ – konkurrenzbehaftete Waren zu einem konkurrenzfähigem Preis verkaufen / exportieren. Niedrige Löhne machen uns „global-debitistisch“ erst konkurrenzfähig! . Die zweite Seite der Medaille (DAS müssen die Arbeitgeber / Unternehmer kapieren!): Unternehmer produzieren nicht nur für andere Unternehmer. DAS wäre ein überaus kurzer debitistischer Durchlauf. Weitere Abnehmer / Nachfrager müssen gefunden werden! Staatsmacht mal außen vor, bleiben nur private Arbeitnehmer als potentielle „Nachfrager“. Debitistisch (kauf)wirksam ist ausschließlich eine zusätzliche Neuverschuldung der Arbeitnehmer (die Löhne selbst haben bereits über die vorangegangene Verschuldung der Unternehmer „gekauft“). Kreditvergabe setzt jedoch Sicherheiten zur Gewährleistung der Schuldenrückzahlungen voraus: u. a. Regelmäßigkeit und HÖHE des Einkommens. Ohne Lohnzahlungen in „angemessener“ Höhe würde – mit stark negativen Folgen – ein wichtiges Standbein der systemerhaltenen Neuverschuldung zusammenschnurren. Was sind „angemessene“ Lohnhöhen? . „In einer Wirtschaft, in der die »Nachfrage« ausschließlich in Form von Lohnzahlungen in den Kreislauf kommt, herrscht Vollbeschäftigung, wenn die Löhne darin so weit gesenkt werden, daß die Unternehmer sicher sein können, die Kosten der Vorfinanzierung dieser Löhne durch zusätzliche Verschuldungsbereitschaft von später an den Markt tretenden Unternehmern wieder einzuspielen.“ (>>) . Im Prinzip gibt es demnach kein zu hoch oder zu niedrig! Sind Millionen-Euro-Gehälter für von den zahlreichen Fans vielumjubelte und tlw. „gottgleich“ gestellte Fußballer oder Formel 1 Fahrer zu hoch? Solange bspw. die depperten Fans in Massen ins Stadion strömen und überteuerte Trikots kaufen – und damit auch noch kostenlos Werbung für den Sponsor machen – sind die Spieler-Gehälter offensichtlich nicht zu hoch. Sie scheinen sich ja zu RECHNEN! Sind rd. 1.600 € brutto für eine(n) Friseur/in zu wenig? Pauschal kann man die Frage nicht beantworten – was genau der Punkt ist! Es Kommt – bildlich gesprochen – auf den Anteil der Glatzköpfe in der Bevölkerung an ! Bilden Glatzköpfe die Mehrheit, können selbst die mageren 1.600 Euro brutto für eine(n) Friseur/in viel zu viel und somit vollkommen „unangemessen“ sein! Ohne ausreichende Nachfrage ist jedes noch so niedrige Gehalt schlicht zu hoch – und prinzipiell auch vice versa! . Problem „Fixkostenblock“ Lohn: Lohnhöhen sind quasi in Stein gemeißelt. Diese unternehmerischen „Fixkostenblöcke“ kennen dabei praktisch nur eine Richtung: nach oben. In Phasen der Hochkonjunktur sind – gewerkschaftlich erzwungen stetig steigende – Gehaltsschecks von nur untergeordneter Bedeutung. Aber wehe wehe die Konjunktur lässt „über Gebühr“ nach(!!): die Nachfrage bricht ein, der „Fixkostenblock“ Lohn bleibt jedoch – wie der Name schon sagt – FIX!!! Das verträgt sich nicht miteinander; da helfen dann nur noch die üblichen, staatlichen Arbeitslosenzahlen aufhübschenden Statistktricks. . Dynamischer „Fixkostenblock“ Lohn: Die debitistisch, gesamtwirtschaftlich erforderliche Neuverschuldung hängt fundamental an der Summe (Stückzahl) der Arbeitsplätze. Die Summe der Arbeitsplätze hängt an der Summe (Euro) der Fixkostenblöcke Lohn der Unternehmer. Diese „Euro-Summe“ Fixkostenblock Lohn kann der dynamischen Konjunktur jedoch nicht dynamisch angepasst werden. Insbesondere bei signifikant nachlassender Konjunktur gibt es exakt drei Möglichkeiten den dann zu hohen „Euro-Summen-Fixkostenblock“ Lohn zu reduzieren: 1.) Arbeitsplätze streichen und die restlichen Löhne der noch in Arbeit Stehenden nicht antasten. 2.) Keine / weniger Arbeitsplätze streichen und dafür aber die Löhne senken. 3.) Arbeitsplätze ersetzen durch Rationalisierung / „Roboterisieren“. . Pkt. 2.) Konjunkturabhängige, dynamische Löhne!? Warum nicht? M. M. n. ist es debitistisch / verschuldungstechnisch gesehen ungleich sinnvoller 100 Arbeitsplätze mit niedrigeren Löhnen, als nur 70 Arbeitsplätze mit höheren Löhnen zu erhalten oder gar Arbeitsplätze durch Roboterisierung zu ersetzen. Die rechtliche, soziale, gesellschaftliche Ausformung „dynamischer Löhne“ wäre im Detail sicherlich schwierig. Aber wenn man nur wirklich wollte, wenn die Einsicht der für mich vorhandenen Notwendigkeit nur umfassend gegeben wäre, dann könnten sich gemeinschaftlich auch Lösungen finden lassen (z.B. niedrigeres Grund-/Sockelgehalt, dafür zusätzlich Gewinnbeteiligungen o. ä.; dafür wären Gewerkschaften doch prädestiniert, anstatt permanent das daseinsberechtigende (sozialistische), Pfründe sichernde Ritual der Lohnerhöhungen zu zelebrieren). Ich weiß, alles sehr theoretisch, es wird sich ohnehin nichts ändern. Wer schaut schon über seinen eigenen Schreibtisch hinaus? Gesagt haben wollt ich es trotzdem! . Allgemeine Ergänzungen: Manch Manager-Gehälter sind debitistisch (und moralisch) sicherlich mehr als fragwürdig. Einige hätten noch nicht mal o. g. Friseur-Salär verdient und wären besser im Steinbruch zum Steinekloppen aufgehoben („Wie das Spitzenpersonal der Deutschen Bahn AG dieses Unternehmen und uns Steuerzahler ausnimmt, und sich selbst bedient“). Aber auch manch „kleiner Arbeitnehmer“ führt seine Arbeit in nahezu geschäftsschädigender Weise aus (selbst mehr als einmal erlebt) und hätte den Job im Grunde nicht verdient. Vorstehendes gibt es natürlich auch umgekehrt: Top Manager / Chefs und / oder „kleine Arbeitnehmer“, ohne die der Laden nicht (effektiv) laufen würde; beide hätten u. U. sogar nennenswert mehr „verdient“. Wir sollten uns vor Pauschalverurteilungen hüten! . Negative Bewertung: Meine negative Bewertung mache ich an zwei Beispielen fest: 1.) IG-Metall Warnstreik 2018 bei BMW, Daimler, Audi und Porsche. Dieselben Arbeitnehmer, die für sechs Prozent mehr Gehalt und einer möglichen zeitweisen Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden „warnstreikten“, erhielten noch ein Jahr zuvor Mega-Prämien von mehreren tausend Euro! 2.) Dividendenzahlungen trotz riesiger Verluste bei e.on 2017 (nicht direkt ein „Lohn-Thema“, passt aber ins Gesamtbild). Beides entspricht nicht meiner Vorstellung einer Debitismus adäquaten Gesamtsituation zum Thema Löhne – wie ich vorstehend ausgiebig versucht habe darzustellen. Für mich fehlt in erster Linie die gesamtgesellschaftliche Erkenntnis, dass mehr Flexibilität bei der Lohngestaltung (auch und gerade nach unten) die debitistischen Ausschläge zumindest abfedern könnte. Und da sich daran auch nichts Wesentliches ändern wird, bin ich diesbzgl. negativ gestimmt. . P.S.: Alles Vorgenannte gilt natürlich nicht nur Global sondern auch für „Mikro-Konjunkturen“ einzelner Länder, Sektoren und sogar einzelner Unternehmen. | |||
Lohnnebenkosten / Sozialversicherungen | entfällt, | Der Vollständig halber noch kurz dieser Punkt in Bezug auf meine Ausführungen zum dynamische Lohn: Lohnnebenkosten – vor allem in Form der Sozialversicherungen – stellen einen „Sub-Fixkostenblock“ innerhalb des vollständig unternehmerisch aufzubringenden Fixkostenblocks Gesamt-/Bruttolohn dar. Die Hauptlast entfällt dabei auf Renten- und Krankenversicherung. Bei einer dynamischen Lohngestaltung könnte hieran nur minimal (reduzierend) nachjustiert werden. Mir ist also durchaus klar, dass es hauptsächlich den Nettolohnanteil des Arbeitnehmers treffen würde. Angesicht dessen, was ich für die nicht allzu ferne Zukunft (abschließend?) erwarte, wäre das jedoch das kleinere Übel. P.S.: Das ganze Sozialversicherungssystem ist in meinen Augen ein staatlicher Moloch, der theoretisch wesentlich effektiver und somit kostengünstiger organisiert werden könnte / müsste (warum z. B., bekomme ich nicht eine Rechnung zur Prüfung vorgelegt, wenn ich beim Arzt war?). Das System ist jedoch dermaßen festgefahren, dass sich daran nichts Fundamentales ändern wird. | ||
Arbeitszeiten | Die Redewendung „Zeit ist Geld“ könnte von einem Debitisten stammen. Vereinfachte bzw. bildliche, „quasi-mathematische“ Herleitung: . • Physikalische Leistung = Arbeit / Zeiteinheit • „Debitistische Leistung“ = Verschuldung (in Geld) • somit Geld = Arbeit / Zeiteinheit • somit erforderliche zusätzliche Neuverschuldung = Erhöhung der „Geldsumme“ bzw. = „mehr Geld“: mehr Geld = Arbeit / Zeiteinheit; • die Gleichung umgestellt, somit Zeiteinheit = Arbeit / mehr Geld (Zusatzverschuldung); • der Nenner – mehr Geld bzw. Zusatzverschuldung – MUSS debitistisch gesehen steigen, der Betrag MUSS größer werden • wird der Betrag im Nenner größer, wird, der Einfachheit halber gleichbleibende Arbeit unterstellt, die zur Verfügung stehende Zeiteinheit entsprechend kleiner: Vorher: Zeiteinheit 1 = Arbeit 1 / mehr Geld (Zusatzverschuldung) 1 (1 = 1/1); Nachher: Zeiteinheit 0,5 = Arbeit 1 / mehr Geld (Zusatzverschuldung) 2 (0,5 = 1/2) . Mit anderen Worten: immer mehr Geld bzw. immer höhere Verschuldung bedingt, dass die zur Verfügung stehende Zeit zur „Bewältigung“ der (Neu)Verschuldung immer kleiner wird! „Zeit ist Geld bzw. Neuverschuldung“!!! Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass zwingend entweder immer schneller gearbeitet (Rationalisierung, Roboterisieren usw.) oder die zur Verfügung stehende Zeit erhöht werden muss! Die zur Verfügung stehende Zeit ist die Arbeitszeit!Die Arbeitszeiten können demzufolge grundsätzlich gar nicht lang genug sein!! Vorstehende Aussagen sind natürlich rein „rechnerisch“ begründet! Der kohlenstoffbasierte Mensch ist jedoch nicht für dauerhafte Arbeitszeiten 24 Std. am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr konstruiert. Wie schon mehrfach aufgeführt, der Mensch muss funktionsfähig gehalten werden. Wir brauchen Ruhepausen, müssen regelmäßig unsere „Geschäfte“ erledigen, müssen permanent Essen und Trinken, brauchen Zeit, um das ganze viele Geld ausgeben zu können, was wir „verdienen“ usw. Für mich ist die üblicherweise bestehende 40 Stunden Woche mit zwei Tage Wochenende vom Prinzip her ein guter „Kompromiss“ zwischen „rein rechnerisch“ und „funktionsfähig halten“. Wenn erforderlich müssen temporär auch mal 45 Std. / 50 Std. Wochen drin sein (was bei mir durchaus häufiger vorkommt ). Als Regelarbeitszeit finde ich die 40 Std. / Woche (oder knapp drüber) mit zwei Tage WE jedoch vernünftig. Wenn Gewerkschaften eine Verkürzung bestehender Arbeitszeiten auf besagte 40 Std. / Woche „erkämpfen“ wollen, findet das meine Unterstützung. Die 35 Std. Woche bei den Metallern und 37,5 Std. Woche im Einzelhandel ist dagegen ein (debitistischer) Witz! Aus dergleichen und der allgemeine Einstellungstendenz – die ich meine feststellen zu können – dass kürzere Arbeitszeiten wünschenswert wären, resultiert der negative Smiley. | |||
Allgemeine Kostendaten (Arbeitskosten, Lohnstückkosten, Sozialbudget) | Gemäß Wikipedia führen Kritiker an, „dass Lohnnebenkosten nicht die entscheidende Größe zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der eingesetzten Arbeit seien, sondern die Lohnstückkosten sowie die Stückgewinne. Diese gäben Aufschluss über die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft.“ . Entwicklung der letzten 10 Jahre (2007 – 2017): • Arbeitskostenentwicklung: + rd. 25 %; • Arbeitskosten je Arbeitnehmerstunde: + rd. 30 %; • Lohnstückkostenentwicklung: + rd. 20 % • Produktivität (Basis: Erwerbstätigenstunde): + rd. 8 % • Differenz Produktivität zu Arbeitskosten/Lohnstückosten: – 12 % bis – 22%; • Sozialbudget (2000 – 2016), Ausgaben insg.: + rd. 50 %, (2010 – 2016), Ausgaben insg.: + rd. 20 %; . Der Begriff (überdimensionale) „Kostenexplosion“ ist durchaus angebracht! Keiner der Kostenblöcke wird „gesellschaftspolitisch“ nennenswert reduzierbar sein, wenn sich die Wirtschaftslage eintrübt. Die Folgen kann sich jeder selbst ausmalen! Wehe wehe die Konjunktur lässt „signifikant“ nach, dann …!?!? | |||
BWL / VWL‘er | Kein explizit „debitistischer Punkt“, nichtsdestotrotz liegt er mir am Herzen: In meinem beruflichen Umfeld habe ich es zunehmend mit „BWL’er-Strukturen“ zu tun. Ob im öffentlichen Dienst oder privatwirtschaftlich, immer weniger besetzen Fachleute wie Ingenieure relevante Entscheiderpositionen. Stattdessen treffe ich immer häufiger auf (bürokratiegesteuerte) Personen, die nur noch die „Zahl unterm Strich“ sehen, von der eigentlichen Materie aber keinen Schimmer haben. Eine sehr sehr beunruhigende Entwicklung!! Merke: Nur ein Bruchteil der erfolgreichsten Unternehmen dieser Welt wird von Betriebswirten o. ä. gegründet worden sein! . Überaus bezeichnend für diese allgemeine gesellschaftliche Stoßrichtung – um nicht zu sagen krasse Fehlentwicklung – sind die Suchmaschinen-Ergebnisse bei den Suchworten „Ingenieur“ und „Betriebswirtschaft“: . • BWL für Ingenieure • Betriebswirtschaft für Ingenieure und Techniker • Crashkurs BWL für Ingenieure, Techniker und Naturwissenschaftler usw. usf. etc. pp. . Nicht etwa „Ingenieurgrundkurse für BWL’er“ oder „Techniknachhilfe als Crashkurs für Betriebswirte“. Oh nein, Ingenieure / Techniker sollen gefälligst BWL lernen, nicht umgekehrt! Das Betriebswirtschaftslehre das mit übergroßem Abstand beliebteste Studienfach ist, komplettiert dieses unschöne Bild (immerhin ist Maschinenbau auf Platz zwei, dann aber schon die sagenhaft produktiven Rechtswissenschaften auf Platz drei). Kein Wunder, dass 75 Prozent der Teilnehmer dieser Umfrage hier der Aussage zustimmen, dass die Erneuerbaren Energien zu „einer sicheren Zukunft unserer Kinder und Enkel beitragen.“ Und gemäß einer weiteren Umfrage 62 Prozent der Teilnehmer bis spätestens zum Jahr 2035 alle Kohlekraftwerke abschalten wollen. Die kommenden Herausforderungen werden wir mit diesen Grundlagen nicht meistern! |
Banken / Kreditinstitute | |
als gewöhnliche Wirtschaftsunternehmen = Primäre Kreditnehmer / | |
Die „Bewertung der Wirkungsweise“ entfällt, da ein Geld-/Kreditsystem mit Banken / Kreditinstituten die „natürliche“ Folge der Existenz einer Zentralmacht / Staatsmacht darstellt. Das Vorhandensein per se dieser beiden, sich gegenseitig bedingender „Gebilde“, ist nicht bewertbar. Sie SIND Punkt! An diese Stelle geht es lediglich um kurze, prinzipielle Darstellungen. Folgebetrachtungen einzelner, zum Teil wirklich verabscheuungswürdiger „Tatbestände“ der Koexistenz beider „Konstrukte“ würden komplett den Rahmen sprengen. | |
Funktion / Aufgaben / Ausgaben | Bemerkungen |
gewöhnliche Wirtschaftsunternehmen | Einerseits stellen Banken / Kreditinstitute gewöhnliche Wirtschaftsunternehmen dar. Alles bisher von mir Aufgeführte gilt m. E. daher auch für Banken / Kreditinstitute und muss nicht nochmals aufgerollt werden. |
„Systemunternehmen“ / Staatsmachtfinanziers | Andererseits nehmen Banken / Kreditinstitute durch ihre Funktion als einzig mögliche „Quelle“ der systemerhaltenden „New Credits(!!!)“ eine Schlüsselposition ein. Sie sind das Fundament der Schuldenpyramide und stehen am Anfang des Kettenbriefs. Unternehmen, Private, Staatsmacht – JEDER – muss bei ihnen bittstellig werden. Und systemische Schlüsselpositionen waren schon immer Machtpositionen und werden es auch weiterhin sein ==> Guter Nährboden für Klüngeleien, Vetternwirtschaft und gegenseitige Vorteilsnahme zwischen Machtposition Kreditgeber und der das „Geld-/Kreditsystem“ zur Eigenfinanzierung installierenden StaatsMACHT. Geld / Kredit und somit das gesamte „Geldsystem“ ist ein Staatsmachtbastard. Und von jeher haben reiche Bankiers „europäischen Herrschern große Geldmengen gegen Zinsen, Zoll- und Steuerbeteiligungen geliehen (13. Jahrhundert, Florenz >>).“ und waren „Finanzgenies“ „Bankiers von Päpsten, Kaisern und Königen (Fugger, Habsburger Reich, 1459 – 1525 (>>)“. Banken / Kreditinstitute waren und sind letztlich auch Erfüllungsgehilfen der verschuldungsimmanenten Staatsmacht. Schön deutlich wird dies exemplarisch am historischen „Stammbaum“ der HypoVereinsbank. Einer der Äste des Stammbaums ist die Bayerische Staatsbank (1780–1971): . „Zunehmend wächst die Bank in die Rolle der Bank des bayerischen Staates hinein. Der Königlichen Bank wird der Überweisungsverkehr der Staatskassen untereinander übertragen. Dazu gehören Heereskassen, Post, Bahn, Steuer-, Zoll-, Justizverwaltung und Innenministerium sowie staatliche Brandversicherung.“ |
Banken / Kreditinstituten als Staatsmachtfinanziers | Aus „Die Finanzagentur – Kreditaufnahme und Schuldenmanagement für den Bund“: . „Da Bundeswertpapiere auch in großen Mengen ge und verkauft werden können, sind vor allem Großinvestoren wie Geschäfts und Zentralbanken sowie Vermögensverwalter und Fondsgesellschaften Kreditgeber des Bundes.“ „Der Markt für Neuemissionen, also neu begebene Wertpapiere, wird als Primärmarkt bezeichnet. Die Emission der Bundeswertpapiere führt die Finanzagentur typischerweise im Rahmen von Auktionen durch, an denen deutsche sowie internationale Geschäftsbanken und Wertpapierhandelshäuser teilnehmen dürfen. Sie ersteigern die Bundeswertpapiere und verkaufen sie anschließend an Investoren in der ganzen Welt weiter. Das geschieht auf dem Markt für bereits umlaufende Wertpapiere – dem Sekundärmarkt. Dort handeln Anleger untereinander Bundeswertpapiere. Der größte Umsatz am Sekundärmarkt für Anleihen wie Bundeswertpapiere wird nicht an Börsen abgewickelt, wie das bei Aktien grundsätzlich der Fall ist. Vielmehr läuft er über die Banken und spezialisierte Wertpapierhandelshäuser, die entweder untereinander handeln oder sich als eine Art Makler zwischen Käufer und Verkäufer schalten. … Die Finanzagentur führt für den Bund Wertpapieremissionen – seien es Bundesanleihen oder -obligationen, Bundesschatzanweisungen oder unverzinsliche Schatzanweisungen – grundsätzlich über ein Auktionsverfahren durch. Zugelassen dazu sind nur Mitglieder der Bietergruppe Bundesemissionen. Diese setzt sich derzeit aus 36 Kreditinstituten und Wertpapierfirmen zusammen, die ihren Sitz in der Europäischen Union haben.“ . Deutsche Bundesbank ergänzt zu diesem Thema: . „Eine Bewerbung um Aufnahme in die Bietergruppe ist jederzeit bei der Bundesrepublik Deutschland -Finanzagentur GmbH möglich. Ein Rechtsanspruch auf Aufnahme in die Bietergruppe besteht nicht. Von den Mitgliedern der Bietergruppe wird erwartet, dass sie mindestens 0,05 Prozent (ungerundet) der in einem Kalenderjahr in den Tendern insgesamt zugeteilten und laufzeitabhängig gewichteten Emissionsbeträge übernehmen.“ . Interessant sind auch die Personalien der Deutschland -Finanzagentur GmbH: Aktueller Geschäftsführer Dr. Tammo Diemer war zuvor in verantwortungsvollen Positionen bei der Aareal Bank und der DePfa Deutsche Pfandbriefbank AG. Aktuelle Geschäftsführerin Dr. Jutta A. Dönges war zuvor 13 Jahre lang in verantwortungsvollen Positionen bei Goldman Sachs, einer der 36 Kreditinstitute aus der Bietergruppe. Vorheriger Geschäftsführer Dr. Carsten Lehr war jahrzehntelang bei der Commerzbank und der Dresdner Bank. Ehemaliger Geschäftsführer Dr. Carl Heinz Daube (2008 – 2013) war unmittelbar vor der Anstellung bei der Deutschland -Finanzagentur GmbH bei der Pleitebank HSH Nordbank als Head of Funding / Pfandbrief und Deckungsstock Management tätig. HSH wird an eine amerikanische Investorengruppe unter Führung des US-Hedgefonds Cerberus verkauft. Dr. Carl Heinz Daube war von Dez. 2013 – Nov. 2014 Consultant bei Cerberus. . Staatsmacht und deren Finanziers: zwei Seiten derselben Medaille. Wobei die Seite der Staatsmacht ZUERST geprägt wird, mit der Prägung der Finanziers-Seite wird die staatsmachtsystemisch zwingende Symbiose vervollständigt. Wer die Macht der Banken & Co. kritisiert, muss bei der Staatsmacht anfangen!! |